Category Archives: Interkulturelles

Interessantes rund um das Thema interkultuerelle Unterschiede von Deutschen und Engländern bzw. Amerikanern

4/20 Weed Day – Rauchers Geburtstag

In den USA fällt der Nationalfeiertag der Marihuanaraucher kurioserweise auf den Geburtstag von Adolf Hitler.

Spätestens seit 9/11 ist auch den meisten Deutschen die amerikanische Schreibweise des Datums bekannt, bei der der Monat vor dem Tag genannt wird. Während in Deutschland der zwanzigste April nur für die letzten Freunde des einarmigen Parteigrußes ein Feiertag ist und der Rest der Nation schamhaft auf die andere Seite schaut, ist er in den USA der Ehrentag der Marihuanaraucher. 420 ist in den USA Code für Marihuana, so kann man zum Beispiel  in Anzeigen lesen: „Looking for 420 friendly room mate.“

420 hat nichts mit einem Pragraphen im amerikanischen Betäubungsmittelgesetz zu tun, sondern bezieht sich auf eine Legende, nach der sich drei Haschischkonsumenten mit Toleranzsteigerung aufmachten, ein Marihuanafeld auf einer verlassenen Insel abzuernten, wozu sie sich am 2.4., also 4/2 nach amerikanischer Schreibweise, um 4:20 h nachmittags verabredeten. Leider begannen sie schon vor der Abfahrt zu rauchen, weswegen sie es niemals zur Insel schafften und so niemals das legendäre Marihuanafeld entdeckten. Jedoch gingen sie als die Gründer des Nationalfeiertages der US- amerikanischen Marihuanaraucher in die Geschichte ein.

Suffering vs. Suffrage

Frauen leiden. Nicht so wie Männer, die wegen eines Schnupfens schon gerne mal den sterbenden Schwan markieren, aber genauso intensiv. Vieleicht liegt es an den Schuhen, die zu hohe Absätze haben, dem Diätterror oder aber daran, dass sie mehrmals am Tag ihre Persönlichkeit wechseln müssten. Wie dem auch sei, im Englischen ist ein Grund des Leidens, obwohl er ähnlich klingt, längst Geschichte: Suffrage ist im Deutschen das Wahlrecht and suffering das Leid. Wer also women’s suffrage (Frauenwahlrecht), mit das Leid der Frauen übersetzt, braucht sich nicht wundern, wenn ihm ein Schuh mit Pfennigabsatz um die Ohren fliegt.

I Spy With My Little Eye – Ich sehe was, was Du nicht siehst auf Englisch

Gerade für Lernende, die ihre ersten Schritte im Englischen machen, kann es sinnvoll sein, sich zunächst auf die Zeit zurück zu besinnen, in der man praktisch ununterbrochen gelernt hat: die Kindheit.

Ein Spiel das unter Heranwachsenden hohen Status im Bezug auf Unterhaltungswert hat, ist „Ich sehe was, was Du nicht siehst…..“ im Englischen „I spy with my little eye  something that is…..“.

So kann man seine ersten Schritte im Englischen tun und gleichzeitig seine Kindheit wiederentdecken.

Guy vs. Gay

Ein Kunde von mir unterschrieb Emails, die er an einen amerikanischen Geschäftspartner sendete, immer mit your German gay. Ein kleiner Rechtschreibfehler, mit dem sich aber ein Fettnapf auftut, in dem man gut bis zur Halskrause versinken kann.

Gay heißt in seiner ursprünglichen, archaischen Bedeutung glücklich, lebensfroh, in seiner übertragenen, neuzeitlichen, jedoch homosexuell, aufgrund er Lebensfreude der Menschen dieser Orientierung.

Die Universalbezeichung im amerikanischen Englisch für einen Mann, dessen Namen man nicht kennt ist „guy„.

Der Ursprung dieses Ausdrucks liegt in der Person des Guy Fawkes, dem Initiator des sogenannten Gunpowder Plots, bei dem katholische Terroristen versuchten das englische Parlament in die Luft zu sprengen, um sich gegen die Unterdrückung der protestantischen Mehrheit zu wehren.

Bis zum heutigen Tage wird am 5. November, der sogenannten Bonfire Night, dieses Anlasses gedacht und eine Guy Fawkes Puppe durch die Straßen Londons geschleift.

Deswegen war ursprünglich guy die abwertende Bezeichnung für einen einen etwas heruntergekommen Kerl, der erst im Laufe der Zeit, im amerikanischen Englisch, zum wertfreien Indentifikator für einen Mann wurde.

Second Hand Smoke – auch gebrauchter Rauch ist gesundheitsschädlich

In Deutschland ist nun in Wirtshäusern das Rauchen verboten. Was Wirten und Stammtischbrüdern sauer aufstößt ist, in den USA schon lange Alltag. Bald werden die Gesundheitsnazis auch die letzte gemütliche Boazn in ein Suhsi Restaurant mit Sojamilchshakes verwandelt haben. Good Work!

Interessant ist, das der im Deutschnen zum Gesunheitsrisiko ersten Grades erkorene, Passivrauch, im Englischen second-hand smoke heißt, was ihn zwar gebraucht, aber auch nicht gesünder macht.

New Zealand vs. Nieuw Zeeland

Wer je die Wohnwagenkolonnen gesehen hat, die auf der A8 wie die Lemminge in Richtung Sonnenuntergang fahren, wird nicht schwer von der Reislust unserer käseproduzierenden Nachbarn zu überzeugen sein.

Als es noch keine Autobahnen gab und das einzige mehr oder weniger bequeme Transpormittel das Schiff war, machten die Niedeländer jedoch ihrem kompulsiven Reiszwang dadurch Luft, indem neue Kontinente entdeckten.

Die Tatsache, dass New York eigentlich Nieuw Amsterdam hieß, dass das ursprüngliche Haarlem mit zwei A geschrieben wird und in Amsterdam liegt, sind Zeuge vom holländischen Tatendrang. Auch der Entdecker New Yorks und Erfinder der Zigarette Peter Stuyvesant war Holländer. (nur ein Witz, die Zigarette wurde von Dr. Marlboro erfunden, der gleichzeitig auch Rauchen für gesundheitsfördernd erklärt hat.)

Wer hätte jedoch geglaubt, dass Australien ursprünglich Nieuw Holland geheißen hat, oder das Tasmanien nach dem niedeländischen Entdecker Tasman benannt ist? Auch New Zealand war ursprünglich Nieuw Zeland, weswegen es anstandshalber nach wie vor mit Z als Anfangsbuchstaben geschrieben wird. Zeeland ist auch heute noch eine Provinz in den Niederlanden.

Good Friday – Karfreitag auf Englisch

In den Siebzigern hieß es noch „Thank God it’s Friday„, aber wenn man Jesus dazu befragt hätte, wer weiß, was er dazu gemeint hätte, besonders, wenn es sich um den Freitag vor Ostern handelt. Warum der Karfreitag im Englischen trotzdem „Good Friday“ heißt, hat nichts mit amerikanischem Positivismus zu tun, sondern liegt an der Scheu, mit der früher die Menschen den Namen Gottes in den Mund nahmen. So wurde aus God’s Friday,  Good Friday.

So, und jetzt schön in die Kirche gehen und ja kein Fleisch essen!

Jesus

Warum heißt eigentlich der Karfreitag auf Englisch Good Friday?

 

Die irische Trikolore

Lästermäuler behaupten, dass die Fahne der Republik Irland eine Sparversion der italienischen Trikolore ist, bei der das Rot zu einem blassen Orange ausgebleicht sei. Jedoch haben die Farben einen tiefen Symbolcharakter, der sich dem Unbedarften nicht auf den ersten Blick erschließt.

Grün ist nicht nur die Farbe des Islam, sondern repräsentiert auch die irischen, meist römisch katholischen Einheimischen, der grünen Insel. Orange steht für die protestantischen Invasoren unter niederländischen Wilhelm dem II., der aus dem Haus Oranje stammte. Weiß steht für den Frieden zwischen diesen beiden Parteien.

Für alle Freunde ethnischen Liedgutes und Weltmusik die irische Nationalhymne mit Text in Gaelisch und Englisch:

St. Patricks Day – Painting the town green

Es ist interessant, dass der Mensch immer einen Anlass braucht, um sich zu betrinken.

Der Schutzpatron Irlands, St. Patrick, der erste christliche Missionar, der sich in diese rauhe Gegend wagte,  liefert mit seinen Todestag, dem 17. März 481 oder 483, weltweit Millionen von Iren, irischstämmigen US-Amerikanern und anderen Trinkern, einen Vorwand, sich so richtig die Kante zu geben.

Um dem ganzen einen traditionellen Anstrich zu verleihen, färben zum Beispiel irischstämmige, vom Reinheitsgebot befreite,  Barbesitzer in den USA, an diesem Tag ihr Bier grün. Grün ist nämlich die Farbe, die auf der Nationalflagge der Republik Irland, die katholische Mehrheit der Insel repräsentiert.

Apropos Farben: die Redewendung im Deutschen „es so richtig krachen zu lassen“ entspricht im Englischen „to paint the town red„, was von der irischen Biermarke Guiness, für den St. Patrick’s Day kurzerhand zu „to paint the town green“ umgemünzt wurde.

Die traditionelle Parade in München zu diesem Anlass, ist mit mehrern tausend Teilnehmern aus Irland, Schottland und England, die größte in Kontinentaleuropa. In diesem Jahr ist sogar die Allianzarena zu Ehren des irischen Nationalfeiertages grün erleuchtet.