Archiv des Autors: andergast

To Go Off vs. Go On – das kann so nicht angehen

Phrasal verbs sind ein rotes Tuch für so manchen Englisch Lernenden und haben einige schon zur Verzweiflung gebracht. Eine falsch verwendete Präposition kann den Sinn eines Satzes vollkommen entstellen und schon haben Sie die Lacher nicht mehr auf Ihrer Seite, sondern sind der Grund hochgezogener Augenbrauen und fragender Blicke.

To go on, zum Beispiel bedeutet nicht, wie die wörtliche Übersetzung nahe legen würde, angehen, sondern weitermachen. Und to go off heißt auf Englisch eben nicht ausgehen, sondern angehen:

zum Beispiel:

The alaram went off suddenly and went on ringing for hours.

To Turn The Tables on Somebody – englischer Spieß

Wenn Sie im Englischen einem unangenehmen Zeitgenossen Gleiches mit Gleichem vergelten wollen können Sie sich einer Redewendung aus dem Reich die Glücksspieler bedienen.

Im Englischen wird der Spieß umgedreht, indem man die Seiten des Spieltisches wechselt:

I didn`t really like what she did to me, so I turned the tables and gave her some of her own medecine.

Prove vs. Check

Und wieder einmal falsche Freunde ohne Ende. Diesmal zeigen die zwei Begriffe der Überschrift, dass ähnlich klingen und Gleiches bedeuten, zwei vollkommen verschiedene Paar Schuhe sind:

To prove heißt also im Deutschen nicht prüfen, sondern beweisen, was im Englischen wiederum check bedeutet. Wem das zu kompliziert ist kann sich auch mit verify (=verifizieren) oder control behelfen.

Blame vs. Embarrass

Die englische Sprache bietet vor allem deutschen Lernenden eine Vielzahl von Möglichkeiten sich zu blamieren, womit wir auch schon beim Thema wären.

Wer mit dem Satz ” I don’t want to blame me” die Angst vor einer peinlichen Situation  und die damit verbundene Blamage ausdrücken will, steht schon knietief im Fettnapf.

To blame” heißt im Englischen jemandem die Schuld geben und wird außerdem mit einem reflexiven Personalpronomen verwendet:

z.B: I have nobondy to blame but myself. = Ich kann nur mir selbst die Schuld geben.

Was ist jetzt aber mit der Blamage? Die wird im englischen mit dem Wort “to embarrass” ausgedrückt:

z.B: I don’t want to emabarras myself.

To take notice vs. to take notes

Wenn Sie im Englischen Notizen machen dürfen Sie sich nicht des Wortes notice bedienen, weil dies zu Missverständlichekeiten führen kann.

Notice heißt auf Englisch nämlich u.a. Kündigung.

Etwas zu notieren bedeutet auf Englisch “to takes notes“.  ” To take notice” bedeutet auf Deutsch etwas zu Kenntnis nehmen.

z.B.

This is a very komplex topic, maybe it makes sense to take notes.

I can do what I want, she doesn’t notice me.

Last week I got notice, so I have more time for my hobbies.

To Drive Stick – umschalten

Auch wenn die USA das Land der unbegrenzten Möglichkeiten sind, sind sie im Bezug auf ihr Schaltverhalten ihrer Automobile arg limitiert. Es ist fast unmöglich ein Auto zu finden, das mit einem normalen Schaltgetriebe ausgestattet ist, und so haben selbst hubraumgewaltige ameriknanischeSportwagen eine Automatikausstattung.

Mein in den USA lebender Onkel braucht seinen VW Bully mit Fünfganggetriebe nicht einmal abzusprerren, weil diesen aufgrund der US-amerikanischen Schaltgetriebe Legasthenie, ohnehin niemand stehlen würde.

Natürlich gibt es dafür auch eine idiomatische Redewendung, nämlich “To Drive Stick”.

Pork, Beef, Mutton – englische Speisekarte

Eifrige Englisch für alle Leser wissen, dass die englische Sprache ein Hybrid aus vielen Sprachen ist, ihre Hauptbestandteile jedoch Deutsch und Französisch sind.

Die in der Völkerwanderung nach Großbritannien gelangten germanischen Stämmer der Angeln, Sachsen, Friesen und Juten vertrieben nicht nur die keltischen Ureinwohner in die Highlands von Schottland, Wales und Irland, sondern brachten auch gleichzeitig ihre Sprache mit. Diese war vorherrschendes Kommuniaktionsmittel bis Wilhelm der Eroberer aus der Normandie England und Französisch als offizielle Amtssprache einführte und Deutsche Dialekte zur Sprache des Pöbels degradierte.

Dies zeigt sich bis heute noch auch in der englischen Sprache von heute. Dinge die Alltagsgegenstände betreffen, haben meist eine deutsche Wurzel wie zum Beispiel house, während die Luxusausführung französischen Ursprungs ist: mansion = Villa.

Besonders deutlich zeigt sich dieses Phänomen auf der Speisekarte die sämlichst aus dem Französischen entlehnt ist, während das Tier an sich seinen Wortursprung im Deutschen hat.

sheep = Schaf; mutton = mouton

swine = Schwein; pork = porc

cow = Kuh; beef = boeuf

Leider beschränken sich die Einflüsse der französischen Küche in England nur auf die Sprache.

Fuel vs. Fool

Die englische Aussprache hat es besonders für Deutsche in sich und hält stets ein stattliches Fettnäpfchenpotential bereit. So gehört bei den Wörtern fuel (ˈfyü(-ə)l = Kraftstoff) und fool (ˈfül = Narr). Wenn Sie also in diesem Zusammenhang nicht aufpassen, können Sie aus der fuel gauge (=Tankanzeige) eine fool gauge (=Idiotenanzeige) machen.

To Get Back to Someone vs. to Get back at Someone

Als LL Cool J in den Achzigern einen Hit schrieb, indem er die Ansage seines Anrufbeantworters als Text verwendete, war er sich wahrscheinlich nicht im Klaren darüber, dass er damit gleichzeitig eine Gratislektion in Business English am Telefon zur lieferte.

“Hey, how are doing, sorry you can’t get through, why don’t you leave your name and your number and I’ll get back to you.”

to get to through to somebody = telefonisch durchkommen

to get back to somebody = jemanden zurückrufen

Englisch wäre natürlich nicht Englisch, wenn es in diesem Zusammnhang nicht eine Fiesität parat hätte:

To get back at somebody heißt sich an jemandem rächen.

z.B.
When I left my girlfriend, I was really afraid that she would get back at me somehow.

Cooper mehr als nur ein Gary

Ein Wahrzeichen von München ist der Tanz der Schäfflerzunft in voller Trachtenmontur.

Nicht nur, dass viele heute nicht mehr wissen was ein Schäffler überhaupt ist (ein Handwerker der Fässer macht), auch die englische Übersetzung dieses aussterbenden Berufes ist eher aus Funk und Fernsehen bekannt, nämlich cooper. (obwohl man da nicht mehr sicher sein kann, denn Prominente haben heute ein geringeres Verfallsdatum als Frischmilch)

Nicht zu verwechseln mit copper, was ein abwertender Identifikator für einen Vollzugsbeamten der Exekutive (Polizisten) ist.