Archiv der Kategorie: linguistics

Alles im Bezug auf die Besonderheiten der englischen Sprache wie ideomatische Redewendungen, false friends, Tips & Tricks für guten Schreibstil und eloquentes gesprochenes Englisch

Coffer – wie in Deutsch nur größer

Und endlich ist es wieder einmal soweit: Zeit für einen falschen Freund, diesmal einer, der es in sich hat, oder besser viel aufnehmen kann.

Was ein Koffer im Deutschen ist, ist wohl jedem bekannt, im Englischen kann ein “coffer” zweierlei bedeuten.

1.) Schatztruhe, Schatzkammer, der Säckel

2.) die Staatsfinanzen

Wenn Sie also Englisch den “coffer” packen, dann heisst das soviel, dass Sie sich erst noch die Taschen vollmachen wollen. (mit Geld)

A Real Scorcher – heisse Sache

To scorch” bedeutet auf Deutsch verbrennen. Wie man sich auch im Deutschen die Finger verbrennen kann, so gibt es auch im Englischen viele heiße Redewendungen.

A scorcher” ist ein so richtig heißer Tag.

A scorching outfit” bedeutet, dass sich jemand so richtig in Schale geworfen hat.

Scorched Earth Policy” ist eine Politik der “verbrannten Erde“.

Side Vs. Page – seitenweise

Ein falscher Freund (in beiden Sprachen ähnlicher Ausdruck mit hoher Verwechslungsgefahr), der sich hartnäckig hält, und wohl über Generationen sein Unwesen bei Englisch Lernenden Deutschen getrieben hat: Das irrtümliche Verwenden von “side” im Sinne von “page“. Also, ein für allemal, “page” ist die Seite eines Buches und “side” ist die Seite im Bezug auf geographische Gegebenheiten.

z.B.

You can see the statictics on page 3 of your econ book.

On this side of the road it is very difficult to drive because of the mud.

Passend dazu die flasche Verwendung von “side” im Sinne von anderseits, hier muss im Englischen die Hand herhalten.

z.B.

On the other hand, we will also have to take his viewpoint into consideration.

Puff – außer Atem

Im Englischen ist “puff” nicht ein Ort, an dem sich Herren mit eher frivoler Freizeitorientierung ihrer Kavaliersschmerzen entledigen, sondern findet seine deutsche Entsprechung in “Luftstoß” oder “Puste“.

Wenn Sie also im Englischen auf besonders idiomatische Art sagen mögen, dass Sie außer Puste sind, können Sie das tun, indem Sie sagen: “I am so out of puff“.

Intensivierend können Sie noch “huff” hinzufügen.

z.B. Man, this guy´s seen better days, he´s huffing and puffing and there´s still more than six rounds to go.

Whiskey – Lebenswasser

Irland ist berühmt für viele Dinge, besonders aber für seine hochprozentigen Spirituosen. Interessant ist, dass das Wort Whisky (GB), bzw. Whiskey (Irland, US), bevor es zum eingetragenen Warenzeichen wurde, zunächst aus dem Gaelischen angliziert werden musste. Der Ursprung des Wortes kommt von dem keltischen uisge beatha, was so etwas wie Lebenswasser bedeutet.

Jaywalking – über Rot gehen

Die Stadt München erhebt ein Bußgeld in Höhe von 5,00 €, wenn man eine rote Fußgängerampel überquert. In den USA hat dieses Delikt sogar einen Namen “jaywalking” und kostet in beispielsweise in Kalifornien stolze 25,00 US $. Der Usprung dieses Ausdrucks stammt von dem US amerikanischen Wort “jay” = “Tölpel“.

mehr verrückte amerikanische Verkehrsregeln

Roustabout – Zeitarbeit

Moderne Arbeitgeber zahlen immer weniger, verlangen aber von ihren Mitarbeitern ein Maximum an Flexibilität und Einsatzwillen. Der ideale Arbeitnehmer wird nur für die Dauer eines Projekts eingestellt und kann nach dessen Fertigstellung wieder seine Koffer packen. Im Englischen heißt so eine Arbeitskraft “roustabout“, der Ausdruck hat seinen Usprung in der Bezeichnung von “Helfern” beim Auf-, bzw. Abbau von Wanderzirkussen, zur Zeit der amerikanischen Depression, die nur für ein gewisse Zeit angestellt wurden.

Dive – abtauchen

Die eigentliche Bedeutung des englischen Wortes “to dive“, ist eigentlich “tauchen“. Und wer möchte nicht gerne einmal abtauchen, deswegen heißt “dive” im übertragenen Sinne auch noch “Absturzkneipe, bzw. Spelunke”. Ein “dive” kann auch die Bezeichnung für eine “Schwalbe“, den Versuch also, durch eine gekonnte Stolpereinlage, beim Fußball einen Elfmeter herauszuschinden.

Chalk Idioms – ankreiden

So wie man auch im Deutschen bei jemandem in der Kreide stehen kann, gibt es auch im Englischen verschiedene Redewendungen, die diesen Gegenstand zum Mittelpunkt haben.

To chalk something out” bedeutet “etwas erklären“, “to chalk something up” hat seine deutsche Entsprechung in “etwas notieren“, “by long chalk” heißt auf lange Sicht, und schließlich “like chalk and cheese” ist das deutsche Synonym für “grundlegend verschieden“.