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Alles im Bezug auf die Besonderheiten der englischen Sprache wie ideomatische Redewendungen, false friends, Tips & Tricks für guten Schreibstil und eloquentes gesprochenes Englisch

Underscore – unterstreichen auf Englisch

Besonders am Telefon ist es schon in der Muttersprache nicht immer einfach, seine E-mail Adresse mitzuteilen. Neologismen der Computersprache machen nicht nur älteren Menschen zu schaffen. Der Teufel liegt hier wie immer im Detail. Während der dot durch die dot.com Unternehmen den Bekanntheitsgrad einer Hollywoodberühmtheit hat, fristet der Unterstrich ein kümmerliches Dasein, und ist wohl den meisten Bundesbürgern in seiner englischen Ausführung eher unbekannt.

Die E-mail Adresse: english_munich.de wird auf Englisch so ausgesprochen:

english underscore munich dot de

Take vs. Bring – Bringschuld

Der Unterschied zwischen take and bring stellt Englisch lernende Deutsche immer wieder vor Probleme.

Beide bedeuten das Gleiche nur anders. Take bedeutet etwas wegbringen, so wie wenn Sie zum Beispiel im englischsprachingen Ausland jemand fragt, ob Sie Ihr Essen „to take out“ wollen.

To bring heißt bringen im Sinne von etwas mitbringen:

z.B.: Can you bring beer to the party.

Thumb Idioms – Daumen drauf!

Wissenschaftler behaupten, dass erst der Daumen, der Finger der uns von unseren, auf den Bäumen lebenden Vorfahren unterscheidet, technischen Fortschritt möglich gemacht hat, denn er versetzt uns in die Lage Werkzeuge festzuhalten und zu bedienen. Auch wenn Mausklick und Tablets diese These herausfordern, ist dieser Finger auch im Englischen ein wichtiger Bestandteil der Umgangssprache.

To give somebody the thumbs up, heißt jemandem sein Einverständnis geben. Die Regel Pi mal Daumen ist im Englischen by rule of thumb. To be under one’s thumb heißt unter jemandes Pantoffel stehen, wie die Rolling Stones schon gewußt haben.

Pull Over vs. Pullover

Auch wenn man in anglophonen Ländern genausoviel Wert auf Kleider legt hat es das aus dem englischen übernommene Lehnwort Pullover in sich. Auseinandergeschrieben, als Verb, hat es nämlich mit Kleidung eher wenig zu tun, denn es bedeutet: mit dem Auto anhalten, bzw. ranfahren.

z.B.:

Hold on second I can`t speak on the phone now, I will have to pull over.

Virtually – so gut wie virtuell

Das virtuelle Zeitalter hat mittlerweile so gut wie jeden erreicht. So betreiben viele Menschen, auch die kein Talent dazu haben, einen Blog. Im Englischen jedoch gilt hier doppelte Vorsicht, denn virtuell, kann neben seiner IT-bezogenen Bedeutung auch noch „so gut wie, quasi“ heißen.

z.B.:

Our boss offered us a raise of 0.10 Cent, that’s virtually nothing.

Fortune Favors Fools – von dummen Bauern und großen Kartoffeln

Während im Informationszeitalter das Wissen jeden Tag exponentiell zunimmt, haben die großen Geister der Antike dessen Wert stets angezweifelt. So wusste Sokrates nur, dass er nichts wusste, und Konfuzius mahnte, wissend und schlau sein zu wollen, jedoch aufzupassen, nicht zu schlau zu werden. Und wo der deutsche Volksmund dummen Bauern die Chancen auf größere Kartoffeln bescheiningt, sagt man auf Englisch:

fortune favors fools = die Dummen haben das Glück

In den USA gibt es auch noch eine politisch unkorretke Variante dieser Redensart, die sich auf die angeblich geringere geistige Leistungfähigkeit irischstämmiger Einwanderer bezieht:

The luck of the Irish.“

Klein aber fein – Verniedlichungen auf Englisch

Im Deutschen werden umgangssprachlich Dinge gerne durch das Anhängen von -chen, und -lein verniedlicht. In Dialekten gibt es zusätzlich ein Unzahl solcher Suffixe, mit denen Wörter dann teilweise arg zugerichtet werden: -le, -li usw.

Im Englischen ist dieses Phänomen nicht ganz so verbreitet so, existiert aber in den Ausprägungen: ending with -y, und -let.

So ist ein Schweichen ein piglet, ein Büchlein ein booklet und ein Sächlein ein thingy.

First, second, last name – Wettbewerb der Namen

Der Wettbewerbseifer angloamerikanischer Kulturen zeigt sich auch darin, dass es auch in der Namensgebung eine Hierarchie gibt. So ist der deutsche Vorname auf Englisch der first name und der Nachname der last name. Der englische second name ist der zweite Vorname, wie zum Beispiel in: John Fitzgerald oder Lisa Marie.

In Großbritannien sind die Bezeichnungen christians name für Vornamen und surname für Nachnamen gebräulich.

Und als wäre das Ganze noch nicht kompliziert genug, gibt es auch noch die Bezeichnung middle name, für den zweiten Vornamen, die es sogar zu einer idiomatischen Redewendung gebracht hat.

Wenn Sie auf Englisch sagen, „Dilligence is my middle name.“ So bringen Sie damit zum Ausdruck, dass Sie die Sorgfalt in Person sind.

Drunk vs. Drunken – unterschiedlich betrunken

Auf der Theresienwiese sind die Aufbauarbeiten für das nächste Oktoberfest in vollem Gange, und auch so mancher Englisch für alle Leser möchte sich vielleicht für das größte Besäufnis der Welt, mit dem geeigneten Vokabular interkulturell in Form bringen.

Pikanterweise unterscheidet die englische Sprache zwei Arten von alkoholischer Genusmittlervergiftung eine as adjective gebrauchte und eine prädikative. Auf Deutsch ein vor-,  bzw. nachgestellte.

Drunk wird verwendet wenn man in Verbindung mit sein (=be) auf seinen betrunkenen Zustand, oder den eines anderen, aufmerksam machen möchte:

I was drunk.

Drunken wird als Eigenschaftswort, dem als alkoholisiert definierten Objekt vorangestellt:

He was in a completely drunken state.

Aber Englisch wäre nicht Englisch, gäbe es in diesem Zusammenhang nicht auch eine Ausnahme:

Drunken driving, bedeutet lediglich, dass man betrunken gefahren ist, drunk driving meint, dass man dabei auch das gesetzliche Limit überschritten hat.