Archiv der Kategorie: linguistics

Alles im Bezug auf die Besonderheiten der englischen Sprache wie ideomatische Redewendungen, false friends, Tips & Tricks für guten Schreibstil und eloquentes gesprochenes Englisch

Strawberry, Raspberry, Blackberry – Lassen Sie sich keine Beeren aufbinden

Es ist wieder enmal soweit und nachdem sich Papi im Baumarkt  mit der nötigen Ausrüstung versorgt hat, kann er in seinem Schrebergarten die Früchte seines Erfolgs ernten, nämlich Erd-, Him- und Johannisbeeren, deren englischen Äquivalente wie folgt lauten:

strawberry = Erdbeere

raspberry = Himbeere

black currant = Johannisbeere

blueberry = Blauberry

elderberry = Hollunder

huckleberry = Heidelbeere

gooseberry = Stachelbeere

Eine Gartenfrucht, die im Zeitalter von Push Emails und Fast Internet mehr mit einem Telekommuniktionsgerät identifiziert wird und auch als eletronische Fußfessel bekannt ist, ist die Brombeere, auf Englisch blackberry.

Die vs. Dye

Auch wenn besonders die Briten eher einen Hang zum Morbiden haben, kann die Verwechslung der beiden Homonyme (gleichausgesprochene Wörter mit verschiedenartiger Schreibung und Bedeutung) des Titels, beim Leser oder Adressaten unserer Korrespondenz, hochgezogene Augenbrauen und Stirnrunzeln hervorrufen.

to dye = färben

to die = sterben

Glücklicherweise ist die Bildung des Imperfekt und das Partizip II für beide Vokablen regelmäßig,  so dass man in der Schriftsprache nicht unbedingt auf den Kontext zurückgreifen muss, um zu wissen, um welches Wort es sich handelt:

He dyed his hair black because he had so much gray hair.

He died earlier this year in September.

To Give Somebody The Runaround – Hinhaltetaktik

Jeder will für sich selbst die größtmögliche Unabhängigkeit und eine Strategie dies zu erreichen, ist andere hinzuhalten. Obwohl dies nicht besonders nett ist, ist das eine auch in anglophonen Ländern sehr bliebte Methode und deswegen auch in der englischen Umgangssprache verbreitet.

jemanden hinhalten = to give somebody the runaround

z.B.:

This girl is not really interested in me, she is just giving me the runaround.

Water Idioms – Wasser marsch!

Der Mensch besteht zu 80 % aus Wasser, so ist es nur verständlich, dass water idioms in der englischen Umgangssprache regelmäßig vorkommen:

like a duck takes to water = wie von selbst

z.B.:

This woman learned salsa dancing like a duck takes to water.

could talk under water = redet sehr viel

z.B.:

This guy never really shuts his trap, he could really talk under water.

water under the bridge = das interssiert niemanden mehr

z.B.:

Don´t dish up that old story, that´s water under the bridge.

come hell or high water = komme was wolle

z.B.:

I will go to Australia this year, come hell or high water.

A Flut of Champagne – Schampusflöte

A flute of champagne hat nichts mit einem besoffenen Flötisten zu tun, sondern ist die idiomatisch richtige Bezeichung für ein englisches Champagnerglas. Überhaupt ist die englische Sprache im Bezug auf Behältnisse für den Ausschank alkoholischer Genussmittelgifte besonders eigen:

beerstein = Bierseidel

shot glass = Schnapsglas

snifter = Cognacschwenker

Corn vs. Wheat – kernige Sache

Ein Bett im Kornfeld ist in den USA genauso romantisch, obwohl corn im US-Englisch nicht Korn heißt sondern Mais. Das deutsche Korn heißt in den USA rye oder wheat. Der Korn, den man an der Theke bestellt heißt aufgrund seiner vergorenen Bestandteile ebenfalls rye.

Der deutsche Mais heißt in GB maize. Nicht zu verwechslen mit maze, dem Labyrinth. Alles klar?

Maid vs. Made – gemachtes Zimmermädchen

Nach dem II. Weltkrieg wurden Produkte, die in Deutschland gefertigt wurden mit dem Vermerk “Made in Germany” versehen, um dem Käufer vor deren minderwertiger Qualität zu warnen. Später verwandelte sich diese Warnung in ein Gütesiegel.

Made ist das Patrizip II von make, bedeutet gemacht und hat mit seinem Homonym (gleichausgesprochenes Wort mit anderer Schreibweise und Bedeutung) maid nichts an der Schürze, maid heißt nämlich Zimmermädchen.

Poppy vs. Puppy – knallroter Welpe

Die beiden Begriffe der Überschrift bieten für ESL (English as a second language) Lernende reichhaltige Verwechslungsmöglichkeiten. Die Fettnäpfchengefahr ist hier besonders peinlich, weil beide vollkommen unterschiedliche Bedeutungen haben.

Poppy = Mohn; Puppy = Welpe.

Besonders im Bezug auf die idiomatische Redewendung red as poppy (kanllrot), kann eine  unrichtige Verwendung Betretenheit und Kopfschüttlen zur Folge haben.

Christ on A Corndog

Nicht nur die Bayern können besonders schön fluchen, auch US-Amerikaner bereichern die Farbenfreude ihrer Umgangssprache durch ihre Kreativität im Bezug auf die Verwendung von blasphemischen Ausdrücken.

Ein Beispiel hierfür wäre Christ on a corndog, was etwa dem bayerischen Kreizkruzifix entspricht.

z.B.:

I have explained it to you ten times, Christ on a corndog, will you ever get it?

Auch haben US-Amerikaner in diesem Zusammenhang keine Berührungsängste mit dem S-Wort in Kombiantion mit holy.

Holy sh.., I haven´t seen you in ages.

Shoot The Puppy – da muss man durch

Manchmal bleibt einem nichts andres übrig als in den sauren Apfel zu beissen. Im Englischen tun Sie das, indem Sie einen Welpen(puppy) erschießen. Die Englische Sprache hat ja bekanntlich einen Hang zum Morbiden, deswegen überascht auch diese Redewendung erfahrene Englisch für alle Leser nicht wirklich.

to shoot the puppy = in den sauren Apfel beißen

z.B.:

Somebody has to take out the trash, it´s gonna be me again. I will have to shoot the puppy, or my girl friend will be pissed for a while.