Archiv der Kategorie: linguistics

Alles im Bezug auf die Besonderheiten der englischen Sprache wie ideomatische Redewendungen, false friends, Tips & Tricks für guten Schreibstil und eloquentes gesprochenes Englisch

Look For – Look After – Look Out – Look At – unterschiedlich schauen

Das Wort look kann je nachdem, in Verbindung mit welcher Präspositon es verwendet wird, vollkommen unterschiedliche Bedeutungen annehmen:

look for = suchen

look after = sich um jemanden kümmern

look out = aufpassen

look at = etwas anschauen

Alles klar? Bereit für die Probe aus Exempel? Setzen Sie die richtig Präpsition ein:

1.) I have to look ___ my grandparents tonight.

2.) I have been looking____ for my keys

3.) I have benn looking ___ this beautiful picture all night long.

4.) Look___! This road is very busy.

1.) after/2.)for/3.)at/4.)out

Butter Idioms

Obwohl Molkereiprodukte wegen ihres hohen Cholesteringehalts in der Kritik stehen, haben sie in der deutschen und in der englischen Sprache einen festen Platz.

Genau wie im Deutschen Brot und Butter das Hauptgeschäft einer Firma kennzeichnen, spricht man auch im Englischen von bread and butter.

z.B.:

We can´t do without our core business, although it´s old fashioned, it´s our bread and butter.

to butter somebody up = sich bei jemandem einschmeicheln

z.B.:

Stop buttering me up, you will get the contract anyways.

butter wouldn´t melt in one´s mouth = das Unschuldeslamm spielen.

z.B.:

Although it was obvious that she was guilty she looked as though butter wouldn´t melt in her mouth.

Make My Day – Dirty Harry sagt Hallo

Warum nicht auch mal anderen eine Freude machen? Klingt im Zeitalter des Hyperkapitalimus unrealistisch, ist aber einen Versuch Wert. Wenn Sie sich im Englischen besonders idiomatische über etwas freuen, können Sie dies mit der Redewendung make my day tun.

z.B.:

When the waitress smiled at me, that really made my day.

Zu zweifelhafter Berühmtheit ist dieses Idiom durch Clint Eastwood´s “Dirty Harry” Filme gekommen:

Clean Slate – Tabula rasa

Manchmal hilft alles nichts mehr, und man muss ganz von vorne anfangen. Was zunächst mühsam scheint, gibt aber auch die Möglichkeit alte Zöpfe abzuschneiden, und seinen Stall so richtig durchzulüftet.

Im Englischen gibt es gleich mehrere idiomatische Redewendungen, um diesen Sachverhalt zu  illustrieren.

to start off with a clean slate (Schiefertafel)

z.B.:

His wife said let bygones be bygones, let´s start off with a clean slate.

back to square one

z.B.:

After he lost his company, it meant back to square one for him.

back to the drawing board

After the ediorial rejected his draft, everything was back to the drawing board again.

Cow Idioms – cow mehr mal

Der gemütliche Wiederkäuer und Milchgeber ist Grundlage für zahlreiche englische Redewendungen, die die Popularität dieses viermägigen Fleckviehs auch in angolophonen Ländern widerspiegeln.

to be as awkward as a cow on a crutch (Krücke) = extrem umständlich sein

z.B.:

It´s extremely hard to workt with Andy, he is a awkward as a cow on a crutch.

why buy the cow when you can get the milk for free = etwas umsonst abgreifen

z.B.:

Why buy a car, my neighbor always gives me a ride? Why buy the the cow, when you can the milk for free.

until the cow comes home = bis in the Puppen

z.B.:

When I was young I always used to go out until the cow came home.

to have a cow = sich aufregen

z.B.:

Don´t have a cow, your daughter will finally settle down.

Toffee nosed – schokoladennasig

Alle Menschen sind gleich, manche sind gleicher, und weil diese dieses Übermaß an Gleichheit auch für ihre Mitmenschen gerne zur Schau tragen, erkennt man diese oft an ihrem mehr als gleichem Verhalten. Im Englischen gibt es dafür einen passenden Ausdruck, der ein Lebensmittel, der für diesen Lebensstil symbolisch ist, zum Mittelpunkt hat, nämlich das Schokoladenkonfekt, auf Englisch: toffee.

toffee nosed = hochnäsig

Alternativ kann man sich auch eines wenig viskosen Nasensekrets als metaphorischem Mittel bedienen, um diesen Zustand zu beschreiben:

snot (Nasenschleim)  nosed = eingebildet

weitere Varianten zum Beschreiben stolzer Mitmenschen:

highbrowed, supercilious, arrogant, pretentious, lordly

Whitewash – weiße Weste

Besonders für Süddeutsche stellt schon im Deutschen das Wort weißen anscheinend eine Herausforderung dar und mutiert schon mal zu weißeln. Das englische to whitewash hat allerdings nichts mit Persil und Co. zu tun,  bezieht sich nicht auf die Wiederherstellung befleckter Politikerreputationen, und steht auch nicht in Zusammenhang mit der Legalisierung von Schwarzgeldern auf Nummernkonten.

To whitewash bezeichnet schlicht und einfach die Tätigkeit eine Wand weiß zu streichen.

Hoi polloi – vorne ist ganz weit weg

Die soziale Schere zwischen arm und reich geht immer weiter auseinander, auch in anglophonen Ländern. Natürlich mangelt es nicht an Ausdrücken besonders die sozial Unterpriveliegierten verbal auszugrenzen. Ehrliche Ansätze in diesem Zusammenhang sind riff raff, scum, pack, die die Verachtung der Elite gegenüber der Unterklasse teilweise herzhaft, farbenfroh und klar zum Ausdruck bringen. Natürlich mangelt es auch nicht an Euphemismen (linguistische Schönfärberei), die politische Korrektheit heucheln. Ein besonders interessanter Begriff in diesem Zusammenhang darauf ist das Wort hoi polloi. (=Pöbel)

Die Humanisten unter den Lesern werden jublen, denn jetzt kann das große Graecum aus dem Trophäenschrank geholt werden. Hoi polloi stammt aus dem Altgriechischen, aus einer Zeit, als sich unsere südeuropäischen Nachbarn noch mehr dafür bekannt waren sich um die Kultur verdient zu machen, als zu jammern und ihre Nachbarn anzupumpen. Hoi polloi (οἱ πολλοί) bedeutet wörtlich übersetzt: die breite Masse.

Der Ausdruck geht zurück auf eine Rede des Perikles, des Erfinders der Demokratie, der die hoi polloi, die Allgemeinheit, der Aristrokaratie hoi oligoi (οἱ ὀλίγοι) gegenüberstellt.

Um einer Beleidigung den Schrecken zu nehmen, ist die beste Strategie die Flucht nach vorne anzutreten. Deswegen hat sich eine schottische Punkband wohl oi polloi genannt.

Deadright – todrichtig

Die makabre Ader der Briten scheint wieder einmal voll durch, wenn es um das deutsche goldrichtig geht. Wärend die deutsche Sprache, um die Korrektheit einer Sache zu besonders zu betonen sich des wertebeständigen, gelben Edelmetalles bedient, greift das Englische hier auf die Abwesenheit von Leben zurück.

Alternativ kann man auch damn right sagen, damit liegen Sie dann auch im Deutschen verdammt richtig.

Afford vs. Effort – Aufwand leisten

Die beiden Vokablen der Überschrift haben schon so manchen Englisch lernenden Deutschen zum Stolpern gebracht.

Afford (ə-ˈfȯrd), Bettonung auf der zweiten Silbe bedeutet sich leisten, während                    effort (e-fərt, -ˌfȯrt) Aufwand, bzw. Mühe bedeutet.

Trauen Sie jedoch keinem, der Ihnen in seinem Englischkurs effortless learning verspricht, das preussische Motto ohne Fleiß kein Preis, gibt es auch im Englischen:

No pain, no gain.