Archiv der Kategorie: Idioms-Redewendungen

Fandango – spanisch amerikanisches Gezeter

Viele Lehnwörter aus dem Spanischen haben, wohl bedingt durch die Nähe Mexicos zu den USA, Einzug in die englische Umgangssprache gehalten.

Eines davon ist fandango. Fandango ist eigentlich ein spanischer Tanz, bedeutet aber in der englischen Unganssprache im übertragenen Sinne so etwas wie Theater, Gezeter, Stress.

z.B.:

After all this fandango we went through last year, do you really think, I want to go there again?

Der Ausdruck ist anscheindend so popular, dass er mit seinem Namen einem Herbizib, einem animierten Film von Lucas Art (Grim Fandango) und der gleichnamigen Platte der Bluesrockband ZZ Top, Pate gestanden hat.

Smelling Bacon – Polizeigeruch

Wer im Deutschen einen Polizisten als Bullen bezeichnet, muss mit einer Geldstrafe im vierstelligen Bereich rechnen. Im Englisch jedoch, ist das Tier, auf das die Umgangsprache metaphorisch zurückgreift, um einen Beamten des öffentlichen Vollzuges näher zu bezeichen, das Schwein, auf Englisch: Pig.

Für Freunde von Gangsterfilmen könnte es deswegen interessant sein, dass smelling bacon, so etwas wie im Deutschen, Bullen im Anmarsch, bedeutet.

Bear Idioms – Bärendienst

Bären sind dadurch, dass auch Ottonormalverbraucher an der Börse aktiv geworden ist, mittlerweile jedem Bundesbürger nicht nur vom Tierpark her bekannt. Genauso wie man im Deutschen einen Bärendienst erwiesen bekommen kann, integriert auch die englische Sprache das kuschelige Raubtier in die Umgangssprache:

busy as a hibernating (Winterschlaf halten) bear = nicht besonders aktiv sein

z.B.:Our new apprentice is as busy as a hibernating bear, we will habe to get rid of him.

like a bear with a sore head = üblellaunig

z.B.: Don´t talk to him, he is ill tempered, today he is like a bear with a sore head.

do bears shit in the woods? = frag nicht so blöd

z.B.: Q: Do the Germans build good cars? A: Do bears shit in the woods?

Neck Idioms – einen Hals haben auf Englisch

Genau wie im Deutschen kann man auch im Englischen bis zum Hals in Schwierigkeiten stecken, to be up to one´s neck in misery.

z.B.: I don´t have a red cent to my name, I´m up to my neck in misery.

Die Faust, die Sie im Nacken spüren ist im Englischen der Atem, to have someone breathing down one´s neck.

z.B.: Man, at the moment my boss is really hard on me, he is really breathing down my neck.


Wenn Ihnen im Englischen etwas auf die Nerven geht, ist es ein Schmerz im Nacken, a pain in one´s neck.

z.B.: My sister is a real busybody, she´s a real pain in the neck.

Vorsicht auch beim englischen Hals: Der Hals als solches ist neck, der Schlund throat, der Nacken ist nape.

All Greek to Me – von böhmischen Dörfern auf Englisch

Wer sich die Finanzpolitik Griechenlands anschaut, mag verstehen, dass im Englischen, alles griechisch wird, wenn man nur noch Bahnhof versteht.

That´s alle Greek to me, ist die englischsprachige Entsprechung des böhmischen Dorfes.

Jedoch existierte diese Redensart schon vor der Finanzkrise, weswegen diese sich wahrscheinlich nicht auf undurchschaubare Finanztricks bezieht, sondern auf komplizierte Gedankengebilde der griechischen Philosophen, zu einer Zeit, als Griechenland noch eher für seine Kultur bekannt war.

z.B.:

Do you understand the new operating system? It´s alle Greek to me, man. I can´t get it going.

To Cook the Books – von frisierten Büchern

Manchmal sehen sich Unternehmen gezwungen die Zahlen in ihren Bilanzen zu ihren Gunsten ein wenig abzuändern.
Diese Praxis gibt es in Deutschland, genau wie anglophonen Ländern, obwohl die umgangssprachliche Redewendung in diesem Zusammenhang, aus zwei vollkommen verschiedenen Bereichen kommen.
Wo in Deutschland die Bücher frisiert werden, werden sie in englischsprachigen Ländern gekocht.

to cook the books = die Bücher frisieren.

z.B.:

During the financial crisis practically every bank cooked their books.

To Shylock – klassischer Wucher

William Shakespeare ist nicht nur wegen seiner Herkunft ein wenig misteriös, sondern auch wegen der teilweise antisemitischen Haltung seiner Stücke. Der englische Schauspieler Willam Shakespeare hat angeblich nur als Fassade und Ventil für die künstlerische Ader des Geliebten der damaligen Königin Elisabeth I., Edward de Vere, herhalten müssen. Jedoch wusste de Vere nicht, dass er selbst wiederum  der uneheliche Sohn der Königin war, der aus einer anderen Liebschaft stammte. Und wäre das noch nicht genug Patchwork, hatten die beiden Turteltauben nochmals männlichen Nachwuchs. Ein solch legere Famlienpolitk erklärt vielleicht, warum die Dinge im Vereinigenten Königreich ein wenig anders sind als auf dem Rest der Welt.

Shakespeares antisemtische Haltung offenbart sich besonders in seinem Werk “der Kaufmann von Venedig” (The Merchant of Venice), in dem der aggressive Wucherer Shylock, alle Vorurteile repräsentiert, die man gemeinhin mit dem auserwählten Volk verbindet.

In der Schlüsselszene des Stücks, besteht Shylock darauf, ein Pfund Fleisch aus dem Körper eines Schuldners herauszuschneiden, das dieser aus Mangel an Wertgegeständen, als Sicherheit angeboten hat. So viel zum Thema Kreditkrise.

In der englischen Umgangsprache wird deswegen das Verb “to shylock” verwendet, wenn jemand zu sehr ungünstigen Bedingungen für den Kreditnehmer, Geld verleiht.

z.B.:

This banker really is in the shylock business, I don´t know how to pay back my interest, let alone the principal.

Pushing 40 – Drückerkolonne

Wenn Sie im Englischen 40 pushen, bedeutet das nicht, dass Sie noch 40 Klingeln putzen müssen oder 40 $ abdrücken müssen. Wenn Sie jemanden nach seinem Alter fragen, und diese Person anwortet mit pushing 40, bedeutet das, dass sie ein Mitdreißiger ist und sich damit 40 und gefährlich ihrer Midlifecrisis nähert.

Pushing daisies (daisy=Ganseblümchen) jedoch, bedeutet, dass man sich die Radieschen von unten ansehen kann.

Poker Idioms

Auch wenn in Deutschland sich Schafkopf und Skat noch hartnäckig halten, Poker ist auf dem Vormarsch.
Als Teil der USA amerikanischen Kultur, hat es natürlich auch in der englischen Umgangssprache seinen Einsatz.

zum Beispiel:

to hold all the cards = alle Macht haben

When it comes to dating, women hold all the cards.

to up the ante = den Einsatz erhöhen, noch Einen draufsetzen

When you up the ante now, the only things left now for me is to fire you.

to play your cards right = das Richtige tun

If you play your cards right, this will be easy

to have an ace up your sleeve = noch etwas im Ärmel haben

If you don´t have an ace up your sleeve, we will be in trouble.