Category Archives: linguistics

Alles im Bezug auf die Besonderheiten der englischen Sprache wie ideomatische Redewendungen, false friends, Tips & Tricks für guten Schreibstil und eloquentes gesprochenes Englisch

Beer Idioms – jetzt wirds interessant

Viele Leser werden sich wohl gefragt haben, wann in Englisch für München die wirklich wichtigen Dinge des Lebens thematisiert werden. Falls Sie sich auch darunter befunden haben, kann ich Sie beruhigen, dieser Post behandelt einen wirklich fundamentalen Aspekt unseres Lebens nämlich: Bier.

Da Bier auch in der angloamerikanischen Welt eine nicht unwesentliche Rolle spielt, ist es nicht weiter verwunderlich, dass dieses goldgelbe Naturheilmittel Gegenstand einiger Ausdrücke der englischen Umgangssprache geworden ist:

to be small beer = kleine Fische sein

In comparison to BMW they´re only small beer.

to be beer and skittles = Friede Freude Eierkuchen sein

Life isn´t all beer and skittles nowadays.

to cry in one´s beer = sich selbst bemitleiden

Brief – verbriefter falscher Freund

In der Ruhmeshalle der falschen Freund hat „brief“ von jeher einen Ehrenplatz. „Brief“ heisst auf Englisch „letter„, und „letter„auf Deutsch“Brief„.

Ein „briefcase“ ist keine „Brieftasche„, sondern ein Aktenkoffer.

Interessant wird es im US amerikanischen Englisch, wo „briefs“ für die Art Unterwäsche steht, die im Deutschen „Slip„heisst.

Auf Englisch kann „slip“ ausser Unterhose noch eine Vielzahl anderer Bedeutungen haben, so ist zum Beispiel ein „issue slip„, ein Lieferschein.

DIY – Acronyms And No End to It

Wenn Papi im Keller die Werkzeuge ordnet und die Hobelbank klarmacht, ist in der Familie Alarmstufe Rot angesagt.
Nicht nur, dass die Elaborate väterlicher Handwerkskunst, meist den Nutzen, von weiblicher Shoppingsucht erworbener Artefakte, sogar noch unterbieten, sie stellen eventuell eine Gefahr für das körperliche Wohlbefinden des männlichen Familienoberhauptes dar. Auch offenbahrt sich, wenn Papi vom Schöpfungsdrang übermannt wird, seine Neigung zum Fluchen und unflätigen Ausdrücken, was seiner Vorbildfunktion gegenüber seines Nachwuches nur sehr wenig zuträglich ist.

DIY = Do It Yourself
oder:

Gut für die Baumärkte, gefährlich für Papi.

Sweatshop – Sauna ohne Wellness

Wir allen mögen möglichst wenig für unsere Produkte zahlen. Dass es nicht mit rechten Dingen zugehen kann, wenn man ein T-Shirt für 1,99 € inkl Mwst. kauft, leuchtet ein.
Billiglohnländer wie z.B. China oder Indien produzieren Waren oft zu unmenschlichen Bedingungen in „sweatshops“ (= Deutsch „Knochenmühle“), in denen Arbeiter bei langen Arbeitszeiten für wenig Brot viel arbeiten.

Y-Fronts – mit Eingriff

Wer kennt Sie nicht, Schrecken aller Schlafzimmer und ständiger Kritikpunkt nörgelsüchtiger Frauenzimmer:
Die Unterhose mit Eingriff. Was auf Englisch zunächst wie eine neue Terrororganisation anhört, enpuppt sich als der Klassiker im Bezug auf männliche Dessous: Y-Fronts

Für den gemütlichen Fernsehabend werden diese vorzugsweise mit einem „wife-beater„(Doppelrippunterhemd) und einer Dose Bier getragen.

Vorsicht: ein weiterer Ausdruck für diese Art Unterwäsche ist „briefs„, bitte nicht mit dem deutschen Brief verwechseln.

mausetot auf Englisch – von Dodos und Erdferkeln

    Die Affinität unserer Inselnachbarn im Bezug auf das Morbide bricht mal wieder voll durch, wenn man sich das englische Äquivalent für „mausetot“ anschaut.

    Mit dem Ausdruck „dead as a dodo“ begnügen sich die Inseleuropäer nicht mit einem x-beliebingen Tier, wie zum Beispiel einem Nager, sondern dafür muss schon eine Spezies (Dodo) herhalten, die ausgestorben ist.

    The Erdferkel = Englisch = aarkvark, hat es zwar nicht zu einer idomatischen Redewendung gebracht und ist auch noch nicht ausgestorben, dafür aber ein echter Hingucker. Das kommt davon, wenn man sich zu sehr auf sein gutes Aussehen verlässt.

    Adjektiv vs. Adverb

    Ein ewiger Dauerbrenner auf der Problemliste Englisch Lernender ist die Unterscheidung von Adverb und Abjektiv.
    Das beginnt manchmal schon bei der Eingrenzung der beiden Begriffe: Ein Adverb beschreibt eine Tätigkeit, ein Adjektiv (Wiewort), definiert einen Gegenstand näher:

    z.B.

    Adverb: He reads the book quickly vs. Adjektiv: Let’s go for a quick drink

    Die regelmäßige Bildung des Adverbs erfolgt durch einfaches Anfügen eines -ly and das entsprechende Adjektiv.

    Definiert ein Adjektiv ein zweites näher, muss das erste davon zum Adverb umgeformt werden:

    extremely beautiful, awefully nosy, outstandingly charming

    Verben, die eine Sinneswahrnehmung beschreiben, bedingen keine Umformung ins Adverb:

    tastes good, looks good, sounds good, feels good, smells good

    exceptions:

    hardly = kaum Adverb von hard = hard

    fast bleibt unverändert

    lately = neulich Adverb von late = late

    Puss in Boots – Märchenstunde

    Was dem Englisch lernenden Deutschen sofort klar wird, ist dass es nicht ausreichend ist deutsche Wörter einfach ins Englische zu übersetzen (ausser Sie sind Lothar M.), sondern, dass die englische Sprache sich gerne, sozusagen, eine Extrawurst brät.

    So auch im Bezug auf Märchen:

    Aschenputtel = Cinderella

    Rotkäppchen = Little Red Riding Hood

    Schneewittchen = Snowwhite

    der gestiefelte Kater = Puss in Boots