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Alles im Bezug auf die Besonderheiten der englischen Sprache wie ideomatische Redewendungen, false friends, Tips & Tricks für guten Schreibstil und eloquentes gesprochenes Englisch

Ziegelsteine schwitzen

Das Wetter war nun zwei Tage ununterbrochen schön und da wird es für den echten Teutonen Zeit etwas zu Meckern zu finden.
Wenn Sie sich auf Englisch darüber beklagen wollen, dass es Ihnen zu heiss ist können Sie das besonders idiomatisch tun, indem Sie die Redewendung „to sweat bricks“ (wörtlich Ziegelsteine schwitzen) verwenden. Alternativ können Sie im britischen Sprachraum „cobs“ (Lehmziegel) ausdünsten.

Generell könnte man noch anfügen, dass man eigentlich im anglophonen Sprachraum allerlei Dinge über seine Schweißdrüsen absondern kann, wenn man dem Volksmund Glauben schenkt. Dahingehend sind idiomatischen Vergleichen im Bezug auf das salzige Köpersekret im Englischen keine Grenzen gesetzt, wobei auch die Limits des guten Geschmacks teilweise einer Belastungsprobe unterworfen werden.

check it out (if your’re adult)

To Beg – nicht nur betteln

Das Wort „beg“ wird meistens in Zusammenhang mit dem deutschen „Bettlen“ übersetzt. „To beg“ kann man aber auch verwenden, wenn man besonders höfflich auf ein Begehr aufmerksam machen will.

Die in diesem Kontext wohl meist verwendete Floskel ist: „ I beg your pardon?“ = “ Wie Bitte?“ ( wenn man etwas aufs erste Mal nicht verstanden hat, oder verstehen will )

Ebenso sehr populär: „I beg to differ.“ = „Da bin ich anderer Meinung.“ oder „I beg to enquire.“ = „Ich möchte mal kurz anfragen.

Dieses Konstrukt ist nur in sehr formeller Umgebung passend und wird Ihnen in einer Arbeiterkneipe, falls Sie solche Etablissements aufsuchen, fragende Blicke und hochgezogene Augenbrauen ernten.

David Beckham Explains The Word „Persistent“ on Sesame Street

Persistent„, alle die je eine Fremdsprache gelernt habe wissen, dass ohne „Beharrlichkeit“ niemand ans Ziel kommt.
Kein Wunder also, dass jemand der derart erfolgverwöhnt ist wie Becks, mit Fug und Recht Kindern in der Sesam Strasse nicht nur die semantische Bedeutung des Wortes erklären darf, sondern auch seine weiterführende, im Bezug auf ein erfolgreiches Leben.

Joint – Bratenkneipeknastgelenkhaschischzigarette

Eine der Hauptfiesitäten der englischen Sprache ist die Tatsache, dass ein englisches Wort manchmal eine unüberschaubare Anzahl von deutschen Entsprechungen hat, so dass es schwerfällt den Überblick zu behalten.

Ein gutes Beispiel hierfür ist „joint“ was u.a. folgende Bedeutungen im Deutschen haben kann:

Gelenk, Braten, Knast, Kneipe, Haschischzigarette und viele mehr.

Zum Glück wissen Sie bereits, dass ein „joint venture“ kein Konglomerat von Haschischpflanzern ist.

Pimp – zuhalten

Der neudeutsche Neologismus „pimpen“ wird besonders von Jugendlichen oft und gerne verwendet, so dass es vielleicht lohnt auszukundschaften, woher dieser Ausdruck eigentlich stammt.

Pimp“ ist im Englischen die Bezeichnung für einen Procurement-, bzw. Human Resources Manager im ältesten Gewerbe der Welt. Die Mitglieder dieser Zunft wurden in den USA, besonders in den 70er Jahren, durch ihr schrill, bizarres Outfit bekannt, so dass dieser Ausdruck auch Synonym für alles Grelle und Marktschreierische geworden ist.

Die Verbform „to pimp“ heisst deswegen etwas aufmotzten.

Den Höhepunkt erreichte dieser Modestil mit den Blaxploitation Filmen, in denen der leger, lässige Lebensstil von Afroamerikaner derart überzeichnet wurde, um diese zu Clowns zu degradieren, und so die Black Power Bewegung lächerlich zu machen.

Die Parallele sind heutzutage Hip Hop Videos, in denen Schwarze als Rolex tragende, Mercedessüchtige Testostreonsilos, mit armdicken Goldketten porträtiert werden, und die zu 70 % von weißen Jugendlichen der Mittelschicht gesehen werden.

Worrywart – Sorgensilo

Die Deutschen sind Weltmeister im Pessimismus und was in der Bundesrepublik nicht weiter auffiele, wäre in den Vereinigten Staaten noch auffälliger als ein mit Skonto zahlender Grieche.(kleine politische Inkorrektheit am Rande)

Deswegen gibt es für jemanden, der sich unnötigerweise ständig Sorgen macht und versucht seine Umgebung mit seiner Schwarzmalerei anzustecken, einen wenig schmeichelhaften Ausdruck, nämlich: „worrywart„.

to worry = sich sorgen machen; wart = Warze

Ambidextrous – beidhändig rechts

Multitasking is the name of the game. Wer bewundert nicht Teenager die gleichzeitig, X Box spielen, fernsehen und mit ihren Freunden telefonieren können, während Lady Gaga´s Pokerface aus der Stereoanalge dröhnt und die Scheiben vibrieren lässt.

Auch Erwachsene müssen heute in der Kunst der der Merhfachbelegung Ihrer mentalen und physischen Ressourcen bewandert sein, um in der, darwinistische Ausmasse anehmenden Leistungsgesellschaft, nicht unterzugehen.
Es ist schon lange nicht mehr kleinwüchsigen französischen Kaisern vorbehalten, von Napoleon sagt man, dass er zwei Briefe auf einmal schreiben konnte, sondern auch Fritze Müller muss heute an allen Fronten gleichzeitig kämpfen.

Klar im Vorteil ist in dieser Beziehung, wer hier beide Hände frei hat, d.h. nicht durch die Bevorzugung einer Seite in seinem Schaffensdrang unilateral behindert ist.

Auf Englisch werden solche Menschen als „ambidextrous“ bezeichnet.

Latein: ambo = beide; dexter = rechts

Wahrscheinlich werden mit der immer rasanter fortschreitenden technologischen Entwicklung auch zwei Hände nicht mehr reichen, und die Menschen der Zukunft werden wieder lernen müssen, wie unsere auf Bäumen lebenden Vorfahren, ihre Füße zu gebrauchen, um noch mehr Aufgaben simultan erledigen zu können.

Kindle – Feuer geben

Eingeführt, um dem strauchelnden Buchhandel endgültig den Todesstoß zu geben, ist das „Kindle“ gerade dabei, selbst vom I-Pad überannt zu werden. Harm set, harm get. ( wer anderen eine Grube gräbt….).

Interessant ist, dass das Wort „kindle“ (Aussprache ‚kɪndl̩ wie in Münchner Kindl), eigentlich anzünden bedeutet.

to kindle sth. etw.Akk. anzünden | zündete an, angezündet |

Leg Idioms – Beinereien

So wie man sich auch im Deutschen kein Bein ausreisst, oder Stein und Bein schwört, darf dieses wichtige Körperteil in englischen Redewendungen natürlich nicht fehlen.

Für alle Freunde des Fußball: das sogennante „first leg“ hat nicht mit dem ersten Bein zu tun, sondern bezeichnet das Hinspiel.

to give somebody a leg up“ bedeutet, jemandem Unterstützung zu geben, besonders, wenn er sich in der Anfangsphase einer Unternehmung noch etwas schwertut.

to pull a leg“ heisst jemanden veräppeln.

Ähnlich wie im Deutschen „Hals-, und Beinbruch„, kein Fluch, sondern ein Segen ist, sagt man auf Englisch „break a leg„, wenn man jemandem gutes Gelingen wünscht.

Wenn Sie sich in einer neuen Situation erst zurecht finden müssen, können Sie das ausdrücken, indem Sie sagen:

I have to get my sea legs first„.

mehr Beinereien:

Hibernia vs. to hibernate

Der Herbst kündigt sich an, und manch einer schaltet schon jetzt den Stoffwechsel auf Sparflamme, um gut durch die Witnermonate zu kommen.

Wenn Sie auf Englisch gut überwintern wollen, tun Sie das mit „to hibernate = Winterschlaf halten„. Auch der Standby Modus bei Computern, wird manchmal „hibernate mode“ genannt.

Wer jetzt denkt, dass „Hibernia“ eine Nation im Winterschlaf ist, täuscht sich. „Hibernia„ist der lateinische Name für Irland und wird gerne benutzt, wenn man auf die grüne Insel besonders poetisch Bezug nehmen will.