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Alles im Bezug auf die Besonderheiten der englischen Sprache wie ideomatische Redewendungen, false friends, Tips & Tricks für guten Schreibstil und eloquentes gesprochenes Englisch

GTA – more than just another acronym

Wie eifrige „Englisch für alle“ Leser wissen lieben es besonders US Amerikaner Begriffe des Alltagslebens zu Abkürzungen zusammenzufassen. Was bei uns eher im militärischen Bereich üblich ist, beschränkt sich im anglophonen Sprachraum nicht nur auf Kasernen und Exerzierplätze.

Das wohl bekannteste Beispiel in diesem Zusammenhang ist ASAP (as soon as possible).

Ein Acronym das einen Straftatbestand darstellt, nämlich GTA (Grand Theft Auto, das amerikanische Recht unterscheidet zwischen schwerem Autodiebstahl (GTA) und dem Entwenden eines Fahrzeuges für eine Spritztour „joyride„) ist mittlerweile nicht nur leidenschaftlichen Computerzockern ein Begriff, weil dieses interaktive, dreidimensionale Computerspiel Menschen quer durch alle Generation begeistern, und, hier die gute Nachricht, es sich hervorragend eignet Englischkenntnisse zu verbessern, wenn Umgangssprache und Slang gefragt sind. Leider ist die Sprache nicht immer ganz jugendfrei und für Business Meetings nicht eher nicht geeignet.

Spanner Vs. Wrench

Das britische Wort für „Schraubenschlüssel“ ist „spanner„, während sich die Amerikaner in diesem Zusammenhang das Wort „wrench“ benutzen.

Natürlich ist hier falsche Freunde Alarm Rot angesagt, weil natürlich der deutsche „Spanner“ im englischen ein ganz anderes Äquivalent hat, nämlich „peeping Tom„.

Ein englisches Idiom, das dem deutschen „jemandem die Tour vermasslen“ entspricht, wäre im Englischen „to throw somebody a spanner in the works„.

English RP – königliches Englisch

Genau wie im Deutschen, gibt es natürlich auch im Englischen regionale Unterschiede, was Aussprache und Dialekte anbelangt. Grobe Vergewaltigungen der Standardsprache wie im Deutschem zum Beispiel Sächsisch oder Schwäbisch, gibt es auch im Englischen, so sind Schotten oder Nordengländer, für Ungeübte nur sehr schwer zu verstehen.

Anders als im Deutschen ist der Dialekt im Englischen (besonders im Vereinigten Königreich von Großbritannien und Nordirland) nicht nur ein regionales Erkennungsmerkmal, sondern kennzeichnet auch die Klassenzugehörigkeit des Sprechers. So sprechen Mitglieder der britischen Oberklasse unabhängig aus welcher Region diese stammen, das sogenannte „English RP“ (recieved pronounciation) oder King’s English, während die Unterschicht ihr Sprache mit den farbefrohsten Akzenten dick untermalt.

Plötzlich den Dialekt zu wechseln (Hochsprache zu sprechen), heisst im Inselreich seine Wurzeln zu verleugnen, und wäre etwa gleichbeutend mit dem Wechseln seiner Anhängerschaft beim Fußball, was gar nicht gerne gesehen wird.

Amerikanisches Englisch ist nicht nur von seiner Aussprache her verschieden, sondern benutzt auch noch eine Reihe anderer Wörter:

football soccer Fußball
garden yard Hausgarten
handbag purse Handtasche
hire purchase installment plan Ratenkauf
let rent vermieten (z. B. Wohnung)
number plate license plate Autonummernschild
petrol gas Benzin
return ticket round trip ticket Rückfahrkarte
spanner wrench Schraubenschlüssel
sweets candy Süßigkeiten
trousers pants Hose
windscreen windshield Windschutzscheibe
mudwing fender Kotflügel
valve tube Elektronenröhre

In From The Cold – falscher Spion

Der Winter ist fast vorbei und manchem steck der Frost noch in den Knochen. Wer jetzt an den John Le Carre Roman „The Spy Who Came in from The Cold“ denkt, und sich auf den Frühling freut, ist zumindest lingusitisch „North of Alaska„(auf dem Holzweg).

In from the cold“ bedeutet nichts anderes, als wenn man nach einer langen Dursstrecke wieder ein Erfolgserlebnis hat. Die Übersetzung „der Spion der aus der Kälte kam„, ist somit nicht sonderlich idiomatisch und gelungen. Allerdings fällt mir jetzt so aus dem Stegreif auch nichts Besseres ein.

To Muster – Muster ohne Wert

Und wieder einmal, wie schon so oft bei „Englisch für alle“ ist „falsche Freunde„- Zeit. Zur Erinnerung, falsche Freunde sind Homonyme (gleichlautende Begriffe), die jedoch in den jeweiligen Sprachen unterschiedliche Bedeutungen haben.

Das deutsche „GebrauchsMuster„,  ist im Englischen das „sample„, und das Muster im Design-, Farbsprech ist das englische „pattern„, dies kann auch auf  Verhaltensmuster angewendet werden (behavioral pattern).

Im Englischen bedeutet „to muster„, zum einen etwas mustern (das ist noch nachvollziehbar), zum anderen etwas auftreiben, zusammenbringen.

z.B. To muster up the courage to ask the girl out for a date.

Teetotal – Wollt Ihr den totalen Tee?

Die Briten trinken Tee, und obwohl sich mittlerweile im Land der gebräuten Kräuter Kaffee immer mehr durchsetzt, lieben die Inseleuropäer ihr Nationalgetränk noch immer heiss und innig. Ein „teetotaler“ ist jedoch kein „Teefanatiker“, ganz abgesehen davon, dass dann auch die Schreibweise dieses Wortes anders sein müsste, sondern jemand der komplett auf alkoholische Genußgifte verzichtet.

Der Ursprung dieses, zunächst etwas seltsam anmutenden Wortes,  liegt in dem, vor „total„gestellten Präfixes „tee„, welches den Anfangsbuchstaben, und damit den ganzen Begriff besonders betonen soll.

Sowie zum Beispiel: Ma-, Ma-, Maoam. (Manche erinnern sich vielleicht noch an dieses Kaubonbon, das eine besondere Gefahr für alle Zahnfüllungen darstellte).

Will Vs. Want

Wieder einmal begegnen wir einem falschen Freund, einem Wort also, dass wegen seiner sprachgeschichtliche Verwandtheit mit dem deutschen Original, zwar ähnlich klingt, aber über die Jahre einen entscheidenden Bedeutungsunterschied erfahren hat:

Will“ heisst im Englischen nur in Ausnahmefällen „wollen„, und wird in 99% aller Fälle nur als Hilfsverb benutzt, um das Futur anzuzeigen.

I will go to the kitchen. = Ich werde in die Küche gehen. (nicht: ich will ins Gefängnis gehen; kitchen = Küche nicht: Kittchen)

Um das deutsche „wollen“ auszudrücken, verwenden Sie bitte das englische „want„.

I want to go to the kitchen.

Im poetischen oder antiquierten Englisch,oder auch in Wordspielen, wird will oft noch in seiner ursprünglichen Bedeutung verwendet :

If she won´t, find someone who will.

Will kann hier die Bedeutung des Hilfsverbs des Futurs annehmen, bzw. auch den Willen ausdrücken.

Spic And Span – englisches Tempo

Viele Produkte des täglichen Lebens sind derart Bestandteil unseres Alltages geworden, dass diese in die Umgangssprache übernommen wurden. Im Deutschen wäre „Tempo„, für Taschentuch, ein typisches Beispiel.

Im Englischen gibt es eine Redewendung, die dem deutschen „blitzsauber“ entspricht, nämlich „spic and span„. Der Name stammt von einem Reinigungsprodukt, das von zwei Hausfrauen in Michigan in Eigenregie erfunden wurde und so erfolgreich war, dass es schließlich  von Procter & Gamble aufgekauft wurde.

Ein weiteres Beispiel ist der Ausdruck „to hoover“ für staubsaugen, der seinen Ursprung in der gleichnamigen Hausgerätefirma hat.

Physicist Vs. Physician

Die Physik ist die Lehrer der Körper und der Begriff hat seinen Ursprung in dem griechischen Wort Physis (φύσις). Im Englischen ist in diesem Zusammenhang Vorsicht geboten, denn der deutsche Physiker ist der englische „physicist“ und ein „physician“ ist ein Arzt.

Housebroken – ohne Einbruch

Das Thema des vorherigen Blogposts aufgreifend eine weitere idiomatische Redewendung mit „house„, die im Bezug auf ihr deutsches Äquivalent, eher weit hergeholt scheint.

Die englische Entsprechung des deutschen „stubenrein“ ist „housebroken„, was also nichts mit einem Einbruch zu tun hat.

Ein „Einbrecher“ ist im Englischen der „burglar„.