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Alles im Bezug auf die Besonderheiten der englischen Sprache wie ideomatische Redewendungen, false friends, Tips & Tricks für guten Schreibstil und eloquentes gesprochenes Englisch

Push Idioms – Drückerkolonne

Das englische Wort push ist weltweit bekannt durch seine Präsenz auf allerlei Knöpfen und Drückern, wo es dem Verwender signalisieren soll, dass er mit seinem Finger Druck ausüben soll.

Weiterhin gibt es im Englischen viele idiomatische Redewendung, die sich dieses Wort zum Gegenstand gemacht haben:

To push forty = auf die vierzig zugehen

To push daisies = die Radieschen von unten wachsen sehen (daisy = Gänseblümchen)

To be a pushover for sth. = bei etwas schwach werden

z.B. I am real pushover for doughnuts

To push one´s luck = sein Glück strapazieren

To push buttons = jemanden auf wunde Punkte abklopfen

Pay Idioms – es zahlt sich aus

Dass England praktisch kein produzierendes Gewerbe hat und in seinen Einnahmen ausschließlich auf den Finanzsektor zurrückgreifen muss, zeigt sich auch in der Tatsache, dass viele Redewendungen der englischen Sprache aus dem kaufmännischen Bereich stammen.

Da das Vereinigte Königreich aber für die Schäden  seiner Fußballrowdies  aufkommen muss, muss man im Englischen nicht nur für Waren bezahlen, sondern auch für allerlei Dinge, von denen man es nicht vermutet hätte.

To pay somebody a visit heißt jemanden besuchen.

Ein Lippenbekennntis ablegen wird auf Englisch mit to pay lip service übersetzt.

To pay hell heißt einen Haufen Probleme bekommen.

Und schließlich ist jedem klar, dass crime does not pay.

Wenn Bully wüßte….

Herr Herbig ist, auch wenn man über sein Werk geteilter Meinung sein kann, einer der ganz Großen des deutschen Humors. Sein Name wird heute im Atemzug mit anderern Großmeistern des Genres, wie zum Beispiel Didi Hallervorden, genannt.

Ob Herr Herbig weiß, dass sein Spitzname, um es milde auszudrücken, vom Englischen ins Deutsche übersetzt, einen sehr üblen Beigeschmack hat? Ein bully ist im Englischen jemand, der versucht durch Einschüchterung und Terror anderen seinen Willen aufzuzwingen, ein Tyrann also.

The Bully beim Eishockey heißt auf Englisch übrigens face-off.

Ranch vs. Range – Produktweite

Auch hier liegt der Teufel mal wieder im Detail. Obwohl die Begriffe der Überschrift einander gleichen wie die eineiigen Zwillinge, könnte der inhaltliche Unterschied nicht größer sein. Ranch ist, wie Sie natürlich wissen, die amerikanische Variante der Kolchose und Herberge vagabundierender Kuhhirten. Range bedeutet eigentlich Weite, so ist zum Beispiel der Range Rover, in seiner wörtlichen Übersetzung, der, der weit wandert (rover= wandern). In seiner weiterführenden Übersetzung bedeuted range jedoch auch Bandbreite, so ist zum Beispiel product-range, die Produktpalette.

Peinlich kann es werden, wenn Manager, die ihr leeres Kauderwelsch mit ein paar Anglizismen aufpeppen wollen, anstatt von product range, über product ranch reden.

To Ring off – gut aufgelegt auf Englisch

Wenn das Display mal wieder einen Telefonanruf aus einem englischsprachigen Land ankündigt, brauchen Sie nicht, wie ein Reh im Scheinwerferlicht, in Totenstarre zu fallen. Gewandtes Englisch am Telefon beschränkt sich meist auf ein paar Phrasen, die sobald sie gemeistert sind, jedem Telefonat auf Englisch den Schrecken nehmen.

Eine davon ist to ring off, was nicht ausklinglen oder den Wecker abstellen bedeutet, sondern schlicht und ergreifend den Hörer auf die Telefongabel legen, oder in der digitalen Version dieses Apparates, die Auflegetaste zu drücken.

Back in The Saddle – sattelfest

Wenn Sie auf Englisch besonders idiomatisch klarstellen wollen, dass Sie nach einer Durststrecke endlich wieder da sind, wo Sie eigentlich hingehören, können Sie die Redewendung to be back in the saddle verwenden.

z.B.

After we had lost many of our old customers we won them back again, we are finally back in the saddle.

Story vs. Storey – mach keine Geschichten

Nichts ist wichtiger als eine gute story, für wen gilt das mehr, als für einen Blogger. Im Englischen muss man in diesem Zusammenhang besonders aufpassen, weil hier ein orthographischer Fettnapf lauert.

Story ohne e vor dem y ist die story so wie wir sie auch im Deutschen als Lehnwort übernommen haben. Schreiben Sie Ihre storey mit e nach dem r, so ändert sich die Bedeutung fundamental, weil storey nämlich Stockwerk heißt.

z.B.: a multi storey car park = Parkgarage

Headshrinker – Schrumpfkopf

Ärtze, sie sich der Heilkunst seelischer Leiden verschrieben haben, stehen in Verruf manchmal selbst die Hilfe eines Kollegen zu benötigen.

Im Englischen ist ein umgangssprachlicher Aussdruck für einen Seelendoktor gleich headshrinker. Die Metapher kommt von der bildlichen Vorstellung eines Patienten, der mit einem von Problemen aufgeblähten Kopf kommt, der vom Fachmann dann kleiner gemacht wird. (shrink = schrumpfen)

z.B.

If things in our company go on like this, I will have to go to a shrink.

Knife Idioms – auf des Messers Schneide

Genau wie man im Deutschen jemandem das Messer and die Kehle setzt, gibt es auch im Englischen viele Redewendungn, die diesen scharfkantigen Schneideapparat zum Gegenstand haben:

Den Finger in die Wund legen, heißt im Englischen to twist the knife.

To go under the knife bedeutet genau wie im Deutschen: unters Messer zu kommen.

In beiden Sprachen stehen die Dinge manchmal auf des Messers Schneide, bzw. are on knife´s edge.

Can Idioms – Yes we can

Vielleicht wissen, dass can ausser können im Englischen auch noch viele andere Dinge bedeuten kann. Ein Beispiel hierfür ist can als Synonym für das Behältnis konservierter Nahrungsmittel oder homöpathischer Psychopharmaka (Bier), nämlich Dose. Thrash-can ist im US-amerikanischen Englisch die Mülltonne.

Weitere can-idioms:

to carry the can = etwas ausbaden

catch-as-catch-can = sich irgendwie durchschlagen

opening a can of worms = in ein Wespennest stechen

z.B.

It´s always the Germans who have to carry the can Eurowise.

I have not a dime to my name I´m living catch-as-catch can.

If you start making concessions to the workers it´s like opening a can of worms.