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Alles im Bezug auf die Besonderheiten der englischen Sprache wie ideomatische Redewendungen, false friends, Tips & Tricks für guten Schreibstil und eloquentes gesprochenes Englisch

Sender vs.Sander

Typisch Englisch: Ein unterschiedlicher Vokal und schon kehrt sich die Bedeutung eines Wortes komplett um. Der sender (ˈsendər) ist derjenige, der einen Brief, oder heutzutage eine E-Mail abschickt, der sogenannte Absender. Ein sander (ˈsan-dər) ist mehr in Papis Werkzeugkeller zuhause und ist im Deutschen gemeinhin als Bandschleifer bekannt.

Vorsicht der Radiosender ist ein broadcaster, hier ist mal wieder akuter Fettnäpfchenalarm angesagt.

The Coast Is Clear – englische reine Luft

Dass die Royal Navy großen Anteil am ehemaligen Glanz des britischen Empires hatte, zeigt sich auch in vielen Redewendungen der englischen Umgangssprache, die aus dem nautischen Bereich entnommen sind. Eine davon ist:

the coast is clear = die Luft ist rein

z.B.:

I can´t go in right now, there´s is a lot of trouble at the moment, I will have to wait till the coast is clear.

Idle Idioms – Eitelkeiten

Das deutsche Wort eitel hat in seiner ursprünglichen Bedeutung nichts mit Germany’s Next Top Model oder Männern mit gezupften Augenbrauen zu tun. Eitel is used vergeblich, sinnlos.

Das englische Wort idle jedoch, obwohl es seine Wurzeln im deutschen eitel hat, hat nochmals einen leichten Bedeutungswandel erfahren und heißt dann so etwas wie faul oder träge.

Und obwohl wir alle fleißig sind, gibt es im Englischen so einige Redewendungen mit dem trägfaulen idle:

z.B.:

to be bone idle = stinkfaul sein

Don´t employ Eric he is bone idle.

An idle brain is the devil´s workshop. = wenn es dem Esel zu wohl wird, geht er aufs Eis.

Johnny gambled away 100.000 k in Las Vegas on one weekend, an idle brain is the devil´s workshop.

to idle away = trödeln

Franzi don´t idle away, the customers are waiting

to idle = im Leerlauf sein (Auto)

Don´t let the car idle when waiting at a railroad crossing, think about the environment.

To Be Stood Up – To Be A No Show – versetzt!

Im Zeitalter moderner Kommunikationsmittel ist es leichter geworden unangenehme Mitteilungen zu übermitteln.
Somit ist es mittlerweile nicht einmal mehr schlechter Stil, jemandem per SMS kurzfirstig einen Termin abzusagen.

Wenn man jemanden jedoch gar nicht über sein Nicht Erscheinen informiert, ist das im Englischen nicht so einfach, weil, wenn man der Leidtragende einer solchen Unhöflichkeit ist „to be stood up„, und als Verursacher ein „no show“ ist.

z.B.:

I like Timmy, but he es very unreliable, and I hate to be stood up.

Timmy was a no show again, now he´s in serious trouble.

Rookie – aller Anfang ist schwer

Wir alle haben einmal klein angefangen, und wenn Sie sich besonders idiomatisch an Ihre ersten Schritte zurückerinnern wollen, können Sie das im Englischen mit dem Wort „rookie“ tun. Rookie ist die verschliffene Form des Wortes recruit und bedeutet Anfänger.

Heute findet es in den USA vor allem im Bereich des Sports Anwendung, wo in allen wichtigen und unwichtigen Sportarten, Trophäen für den „rookie of the year“ vergeben werden.

No Diggity – zweifellos urban

Wenn Sie einmal in den USA die falsche Autobahnabfahrt erwischen und im falschen Stadtviertel landen, kann es gut sein, dass Sie außer, dass Sie sich in Lebensgefahr befinden, die Einheimischen den Ausdruck no diggity benutzen hören, was ein urbaner Ausdruck des US-amerikanischen Ghettosprech für zweifelsfrei ist.

z.B.:

A: This is car ist hot.

B: No diggity.

Spruce yourself up – sich herauspreußen

Oft ist Schein wichtiger als Sein, und wer in München lebt, weiß ob der Überbewertung von Designerkleidung und Modeaccesoires.

Wenn Sie sich im Englischen besonders idiomatisch herausbrezeln wollen, konnen Sie das mit dem Ausdruck to spruce yourself up (spruce Aussprache wie der Vorname Bruce) tun.

Der Ausdruck kommte von dem altenglischen Ausdruck Pruce für Preußen. Schon im 16. Jahrhundert war die teutonische Ausrichtung ganz auf Export geeicht, und preußische Ware zeichnete sich im Vereinigten Königreich, lange vor Made in Germany, durch hohe Qualitätsmerkmale aus. Besonders eine aus preußischem Leder gefertige Jacke, die sogenannte spruce jerkin, muss derart adrett gewesen sein, dass spruce Synonym für stylischen Chic geworden ist. Daher der Ausdruck to spruce oneself up, interessant, dass Preußen auch in der Mode seine Pappenheimer kannte.

Ein weiterer borussischer Exportschlager war die Fichte, die auch heute im Englischen noch spruce heißt.

Animalische Emanzipation – geschlechtliche Rollenverteilung im englischen Tierreich

Beim Menschen ist die Trennung von Männlein und Weiblein genau definiert und auch wenn eine Masseuse jetzt eine Masseurin ist, gibt es bei den Begriffen Mann und Frau keine Diskussion. Was für den Menschen recht ist, ist für Tiere nur billig und auch hier werden die Geschlechter streng unterschieden, auch im Englischen:

pig – sow (Sau) – boar (Eber)

dog – bitch

sheep – ram (Bock)

goose – ganter (Gänserich)

cow – bull – steer (Ochse)

horse – stallion – gelding (Wallach)

goat – billy goat (Zeigenbock)

Gatecrasher – mit der Brechstange

Im Zeitalter der Facebook Parties schon fast eine ausgestorbene Spezies und ein Anachronismus: der gatecrasher. In Zeiten, als man zu einer Party noch eingeladen werden musste, es also noch ungebetene Gäste gab, war diese Art der Partybreaker, wenn auch nicht eine Berufsbezeichnung mit IHK Abschluß, doch eine etablierte Institution.

On Yer Bike – hau ab auf Südenglisch

Die Bezeichnung für einen waschechten Londoner ist Cockney, und genauso heißt auch die dazugehörige Mundart, die sich vorallem dadurch auszeichnet, dass sie bestimmte Begriffe einfach durch beliebige andere ersetzt, deren einzige Bedingung ist, dass sie sich reimen.

z.B.:

Plates of meat reimt sich auf feet wird also dadurch ersetzt

–> don´t step on my plates of meat

Trouble and strife reimt sich auf wife.

–> I ´ve got to see my trouble and strife.

Ein weiterer typischer idiomatischer Ausdruck der Londoner Mundart ist die Redewendung „on yer (your) bike„, womit der Benutzer zum Ausdruck bringen will, dass der so Angesprochene möglichst schnell eine räumliche Distanz herstellen soll.