Die Briten betrachten sich als die Lordsiegelbewahrer einer Sportart, die in Ihrer Ästhetik wohl nur von Fans geliebt werden kann. Neutralen Beobachtern entlockt, dieser ritualisierte Aggressionsabbau, bei dem 22 Männer in kurzen Hosen einem Ball hinerherlaufen, bestenfalls ein Gähnen. Briten regen sich häufig darüber auf, dass in den USA, diese Sportart nicht als „football“ bezeichnet wird, sondern in geradezu gotteslästerliche Weise als „soccer“ diffamiert wird.
Jürgen Klinsman gelang es zwar bei der WM die Briten zu überflügeln, die wie alle vier Jahre, nachdem sie sich selber zum Favoriten erklärt hatten, schon nach der Vorrunde wieder nach Hause fuhren. Jedoch ist ein Ausscheiden im Land der unbegrenzten Möglichkeiten nicht akzeptabel und das amerikanische Sommermärchen blieb aus.
Ob die im amerikanischen Englisch übliche Bezeichnung „foosball“ für Tischfußball auf schwäbisch deutsche Einflüsse zurückgeht, ist nicht geklärt. Den amtierenden Weltmeister jedoch auf diesen Maßstab zu verkleinern, kann nicht einmal mehr mit schwäbischer Sparsamkeit gerechtfertigt werden.