Die Eselsbrücke (Englisch: memory hook, mnemonic) ist ein efizientes Werkzeug, um sich die Vokablen einer Fremdsprache einzuprägen.
Da die Funktionsweise des menschlichen Gehirns, und damit meine ich nicht nur das weibliche, bis zum heutigen Tag Rätsel aufgibt, sind mehr oder weniger effektive Trainingsmethoden entwickelt worden, die helfen sollen, unsere zerebralen Ressourcen optimal zu nutzen.
Fest steht, systematisches Lernen ist zwar bei Deutschen besonders beliebt, aber auch besonders uneffizient. Nachdem die letzte Lektion des neuen Englischbuches durchgearbeitet und auswendig gelernt ist, ist die erste auch schon wieder vergessen. Stures Vokabelpauken kann als Beschäftigungtherapie sinnvoll ein, garantiert aber nicht, dass der Lernende das richtige Wort zum richtigen Zeitpunkt parat hat, im Gegenteil.
Das menschliche Gehirn ist leider nicht quadratisch und genau wie die Äste eines Baumes nicht im rechten Winkel vom Stamm abstehen, sind die Windungen unserer grauen Zellen rästselhaft und nicht berechenbar. Jeder Mensch ist anders, und genau wie wir eine unterschiedliche Schuhgröße haben, lernt auch jeder Mensch auf eine andere Art und Weise.
Einig sind sich die Pädagogen, dass wenn ein praktischer oder emotionaler Bezug zum Lernstoff hergestellt werden kann, der Lerneffekt um ein vielfaches gesteigert wird. Hier kommt die Eselsbrücke ins Spiel:
Merken Sie sich jedes Wort, das Sie lernen wollen mit einem Reim oder einer Geschichte, die Sie sich selber ausdenken. Sie stellen dadurch einen persönlichen Bezug her und schütten in ihrem Hirn Endorphine aus, genauso wie jeder andere kreative Prozess in Ihren grauen Zellen einen kleinen Hormonrausch auslöst. So wird eine emotionaler Bezug zur Lernmaterie hergestellt. Was zunächst ein wenig mehr Arbeit ist, zahlt sich auch lange Sicht aus, und ist wesentlich effizienter, weil Sie nicht wieder und wieder dieselben Vokablen stur wiederholen müssen, die sich hartnäckig weigern, in Ihrem Gedächtnis Fuß zu fassen. Merke: Je bizarrer die Eselsbrücke, desto effektiver.