Author Archives: andergast

FC Bayern München auf Englisch – we san mia

Der FC Bayern war schon eine internationale Institution, bevor von Globalisierung überhaupt die Rede war. Da stellt sich die Frage, ob Bayern München auf Englisch übersetzt wird, oder ob sich der bayerische Starrkopf durchsetzt, und es im Original erhalten bleibt. Wenn man Bavaria Munich googelt kommt man genau auf einen Hit, und das ist eine russische Seite. Also mia san mia and Bayern bleibt hoit Bayern, host mi. Auch auf Englisch!

Ein kleines Zugeständis musste den angloamerikanischen Fußballfans aber wohl doch gemacht werden, denn der Umlaut Ü ist für Anglophone nicht aussprechbar. Also München wir dann, wohl aufgrund interkultureller Kulanz, doch übersetzt. Der FC Bayern firmiert also in England and USA mit FC Bayern Munich. Ein fast schon salomonischer Kompromiss.

Der Dezimalpunkt im Englischen – Strich vor Punkt

Ein ewiges Problem für deutsche ESL (English as a second language) Lernende ist der Dezimalpunkt im Deutschen, der im Englischen ein Komma ist und umgekehrt. Alles klar?

Im Zeitalter der Millardenkredite ist der Dezimalpunkt mehr und mehr in den Mittelpunkt des Interesses gerückt, dem bei schwindelerregenden Summen, eine nicht unwesentliche Bedeutung zukommt. Im Englischen ist der deutsche Dezimalpunkt ein Komma, und das Komma ein Punkt.

z.B.: Deutsch: 10.000,00 $ = Englisch : 10,000.00 $

Zum Glück nimmt man es bei den Nullen nicht mehr so genau und unsere Banken jonglieren leger mit Summen,  mit denen bis dato nur Cordhosen tragende Mathematiknerds hantierten.

Overall Vs. Everywhere

Falsche Freunde und kein Ende, diesmal geht es um overall, was, Sie ahnen es schon, natürlich nicht überall bedeutet, sondern sich mehr auf die Allgemeinheit einer Sache bezieht, also so etwas wie Gesamt-irgendwas bedeutet.

z.B.:
The overall costs for this project are 10,000 $ plus.

Everywhere bezieht sich auf eine Örtlichkeit, die überall ist, eben everywhere:

z.B.:

People drink Coke everywhere, not only in U.S..

Beachten Sie auch bitte, dass das englische Lehnwort Overall, im Sinne von Arbeitskleidung, im Englischen ein Pluralwort ist, also: overalls.

z.B.:

Johnny always has the dirtiest overalls. I wonder how he does it he never works.

Water Idioms – Wasser marsch !

Das nasse Element ist der Ursprung allen Lebens, und es zieht Menschen immer wieder an ihren Urpsrung zurück, natürlich auch sprachlich. Im Englischen sind umgangsprachliche Redewendungen, die das Wasserstoff-Luftgemisch zum Gegestand haben, genauso beliebt wie im Deutschen:

to be water under the bridge = Schnee von gestern sein

z.B.:

Don´t worry about it I´ve all forgotten about it a long time ago that´s water under the bridge.

take like a duck to water = etwas wie von selbst annehmen

z.B.:

Johnny has a real talent for basketball, he really took to it like a duck to water.

to have one oar in the water = nur ein Eisen im Feuer haben

z.B.:

Gary should branch out, nowadays it is really dangerous only to have one oar in the the water.

Simple Past – Present Perfect – Unterschied

Im Deutschen macht es keinen Unterschied, ob Sie in einer Erzählung das Perfekt oder das Imperfekt benützen, um eine Handlung in der Vergangenheit zu beschreiben.

Im Englischen jedoch, benützt man das the simple past, die englische Entsprechung des Imperfekt dazu, eine Handlung oder einen Zustand auszudrücken, die in der past stattgefunden hat und keinen Bezug mehr zur to the present hat.

The Present Perfect kommt zum Einsatz, wenn eine Handlung oder ein Zustand in der Vergangeheit angefangen hat und noch in der to the present andauert bzw. für die to the present noch relevant ist.

z.B.:

questions were married for ten years.

= Wir waren zehn Jahre verheiratet, sind es aber jetzt  nicht mehr.

questions have been married for ten years.

= Wir sind seit zehn Jahren verheiratet, sind es also immer noch.

I broke my leg.

= Ich habe mir den Fuß gebrochen, ist aber mittlerweile wieder verheilt.

I have broken my leg.

= Ich habe mir den Fuß gebrochen, er ist aber immer noch ab.

Third Party – dritter Mann

In der englischen Sprache sind aller guten Dinge drei, nämlich: the best things come in threes. Auch wenn man in anglophonen Ländern keinen dritten Mann zum Skat braucht, gibt es sehr wohl, genau wie in Germania und auf dem Rest der Welt, eine Haftung gegenüber Dritten. Keine Angst ich will Ihnen keine Versicherung verkaufen, aber Ordnung muss sein, und ein Dritter, ist im Englischen die sogennannte third party. Das ist keine Party, die nach der Afterhour kommt, sondern echtes Fachchinesisch der Rechtsverdreher.

Foot Idioms – Fuß drauf!

Genauso wie im Deutschen etwas Hand und Fuß haben kann, bedient sich auch die englische Umgangssprache gerne dieses standhaften Körperteiles, um ein wenig Abwechslung ins Spiel zu bringen:

to put a foot in one´s mouth =  ins Fettnäpfchen treten

z.B.:

When I said to this chick that for her age she really looked good, I really put a foot in my mouth.

to get a foothold = seinen Fuß in die Tür kriegen

z.B.:

If we get this contract we will really get a foothold there.

to pussy foot = mit Samtpfoten anfassen

You don´t have to pussyfoot around here, speak out your mind.

to get off on the wrong foot = einen schlechten Start haben

My wife and I really got off on the wrong foot at the beginning, but then we really learned to appreciate one another.


Amarillo vs. Colorado – amerikanische Farbenfreude auf Spanisch

Die spanischen Conquistadores haben Amerika nicht verlassen ohne einige linguistische Überbleibsel, auch in der amerikanischen Sprache, zu hinterlassen. Besonders kalifornische Ortsnamen sind hier ein Begriff, denn jeder hat schon einmal von der Stadt der Engel, Los Angeles oder von San Francisco gehört, der der heilige Franz bei der Namensgebung Pate gestanden hat.

Weniger bekannt ist eine Stadt in Texas die nach einer Farbe benannt ist, Amarillo, was auf Spanisch nämlich gelb heisst. Colorado kennt jeder, spätestens seit der Haribowerbung, nicht nur als Bundesstaat der USA, seine Bedeutung auf Spanisch, nämlich rot, ist nicht mehr unbedingt  Teil der fernsehdeutschen Allgemeinbildung.

Fair Trade vs. Trade Fair

Damit es dem Englisch lernenden Deutschen nicht zu wohl wird, mischt sich die englische Sprache gerne selber durch, und überascht den anglophilen Teutonen mit interessanten Elaboraten. So konnen vollkommen identische Wörter, wenn sie in ihrer Reihenfolge unterschiedlich angeordent werden eine komplett andere Bedeutung bekommen.

Fair trade ist die Bezeichnung für die Institution, die es dem heuchlerischen Wohlstandsbürger ermöglicht sich die Hände zu waschen, um entspannt mit gutem Gewissen, sei es in der Maximilianstraße, oder bei Amazon sein Gehalt für sinnlosen Schnickschnak zu verbraten.

Trade fair ist die schnöde Handelsmesse.

Fair Vs. Fare – fair fahren

Die Briten sind für ihr fair-play bekannt, und um im interkulturellen Spiel sauber zu bleiben, ist es vielleicht nützlich zu wissen, dass ein Homonym (gleichausgesprochens Wort mit anderer Schreibung) von fair eine ganz andere Bedeutung hat, und so im globlen Dorf für Verwirrung sorgen kann. Fare heisst nämlich Gebühr und wird ihm Bezug auf des Entgelt benützt, das beispielsweise für die Benutzung eines öffentlichen Verkehrsmittel erhoben wird.

Also Vorsicht: bus fare hat nichts mit politisch korrektem Verhalten im öffentlichen Personenverkehr zu tun, sondern bedeutet schlicht und einfach Busgebühr. Was aber nicht bedeutet, dass Sie Grandma Miller bei ihrer Busfahrt in London nicht trotzdem den Sitzplatz überlassen können.