Während man in Bayern seine eigene Brotzeit mit in den Biergarten bringen kann, gibt es in den USA Partyevents, zu denen man seine eigenen alkoholischen Getränke mitbringen kann. Diese sind mit dem Akronym (Abkürzung) BYOB „bring your own booze (Slang für alkoholische Getränke) gekennzeichnet.
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Scrum Master – Master of Disaster
Die IT Branche ist selten verlegen, die deutsche Sprache um neue Anglizismen zu bereichern. Einer davon ist der sogenannte Scrum Master. Dieser ist seines Zeichens ein Schlichter und Moderator, wenn in der Anlaufphase eines Projektes die Interessen kollidieren und die Fetzen fliegen.
Der Ausdruck kommt von der, besonders bei den Nationen des englischen Commonwealth beliebten, Sportart Rugby. Ein scrum ist verleichbar mit dem Anstoß beim Fußball, nur der Sportart entsprechend ein wenig brachialer. Wenn die beiden Mannschaften aufeinander losgehen, sieht das oft aus wie eine Elephantenherde, die um eine Kokosnuss rauft.
Peanuts – kleine Geldbeträge auf Englisch
Der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank Hilmar Kopper machte lingusitisch Geschichte, indem er auch im Deutschen das das englische Wort „Peanuts“ als Synonym für kleine Geldbeträge einführte. Damals war das diplomatisch ein wenig ungeschickt, weil sich viele Handwerker sich durch die Schneiderpleite, um ihr sauer verdientes Geld betrogen sahen, und die Lässigkeit mit der die Bank einen Betrag abschrieb, der in die Millionen ging, schwer nachvollziehen konnte. Zu jener Zeit waren die Menschen noch nicht an die Milliardenbeträge gewöhnt, mit der die Banken, zur Zeit der Finanzkrise, um sich warfen.
To Be On The Wagon – abstinente Abfuhr
Wenn Sie im Englischen jemand sagen hören, dass er „on the wagon“ ist, bedeutet das nicht, dass diese Person ein Rumtreiber ist und ein einem Bauwagen haust, sondern, dass er alkoholabstinent lebt.
Der Ausdruck hat seinen Ursprung in der Tatsache, dass in den USA Häftlingen früher, vor dem Antritt ihres Strafvollzuges, ein letztes alkoholisches Getränk zugestanden wurde, bevor sie den Wagon zur Strafanstalt besteigen mussten.
for example:
– Do you want a beer?
– No thanks, I am on the wagon.
Harte und Weiche Vokale – ausgesprochen gut
Oft ist es nicht ganz einfach für Nicht-Muttersprachler den Buchstaben G am Anfang eines Wortes richtig auszusprechen. Nach I and E, den sogenannten weichen Vokalen, wird G im Englischen ausgesprochen wie Dsch-, zum Beispiel in Dschungel.
Beispiele: gin, gem, geology, gingerbread (sprich: dschin, dschem, dscheology…usw.)
Englisch wäre natürlich nicht Englisch, wenn es nicht auch ein paar Ausnahmen gäbe. So werden viele Namen, meist irisch-keltischen Ursprungs mit hartem G gesprochen:
Beispiele: Gibson, Gilligan, Gilmore, Glenfiddich
Folgt dem Anfangbuchstaben G ein O, U oder A ist die Aussprache hart:
Beispiele: gun, gold, garter
Expat vs. Expert
Ein Post für alle Experten und Humanisten.
Expert ist im Englischen genau wie im Deutschen der Experte. (ex = aus, pars = Teil, d.h. der, der Teil hat)
Das englische Wort expat, kurz für expatriate, kommt genau wie expert aus dem Lateinischen und bedeutet, der vom Vaterland weg ist (ex= aus, weg, patria= Vaterland), auf gut Deutsch Gastarbeiter.
Cheers vs. Jeers
Eifrige Englisch für alle Leser wissen bereits, dass cheers im Englischen nicht nur ein Trinkspruch ist, um sich zuzuprosten, sondern auch eine sehr idiomatisch lässige Art sich in einem Email zu verabschieden.
Die eigentliche Bedeutung des Wortes to cheer ( \ˈchir\) ist zujubeln, bzw. aufheitern, nicht zu verwechseln mit to jeer (\ˈjir\) verspotten, bzw. verhöhnen.
Für Englisch lernende Deutsche ist vor allem die Aussprache problematisch: cheer mit gezischtem „tsch“ wie in Tchibo and jeer mit weichen „dsch“ wie in Dschungel.
Contact Clause
Eine contact clause ist keine Kneipe, in der durch den Konsum von alkoholhaltigen Genussgiften, Hemmungen abgebaut und so die soziale Anbahnung erleichtert werden soll.
Während im Deutschen gilt, je komplizierter desto besser, ist die englische Sprache eher darauf aus, den linguistischen Ball flach zu halten, also easy does it, anstatt den Thomas Mann zu geben.
Deswegen kann ein Relativpronomen, wenn es als Satzergänzung gebraucht wird, und nicht als Satzgegestand, einfach weggelassen werden.
The boy who cried wolf. (Relativpronomen ist Satzgegestand, deswegen vorgeschrieben)
The boy (who) I like best. (Relativpronomen ist Satzergänzung, deswegen optional)
Falsche Bescheidenheit auf Englisch – selling oneself short
Vornehme Zurückhaltung ist im Zeitalter des Web2.o Exhibitionsismus nicht mehr ganz State of The Art. Stellen Sie also auch im Englischen ihr Licht nicht unter den Scheffel and rühren sie der Werbetrommel in eigener Sache:
to beat your own drum = sich selbst beweihräuchern
to sell yourself short = sich unter Wert verkaufen
to hide one´s light under the bushel = sein Licht unter den Scheffel stellen
Cheers – mehr als nur Prost
Der englische Trinkspruch cheers ist auch vielen Englisch lernenden Deutschen geläufig. Vielleicht ist es deswegen interessant zu wissen, dass die englische Sprache cheers nicht nur dazu verwendet, sich gegenseitig zuzuprosten, sondern auch eine Möglichkeit ist, sich in Emails originell zu verabschieden. Auch wenn das zunächst ein wenig ungewöhnlich klingen mag, cheers kann ohne Weiteres Floskeln wie kind regards, sincerely oder Ähnliches als Briefschluss ersetzen und ist dabei weder unhöflich, noch plump vertraulich.