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American Yodeling

Deutsche Einwanderer haben in den USA nicht nur Ihre Vorliebe für Bier mitgebracht, sondern auch Ihre musikalischen Wurzeln nicht vergessen. Neben volkstümlicher Blasmusik war besonders in den dreißiger Jahren Jodeln sehr beliebt.
In einer Talentshow hat ein halbwüchsiges Mädchen diese Marktlücke auf seiner Suche nach Ruhm für sich entdeckt. Pikanterweise wird diese Show vom selbsterkorenen Oberdeutschen aller US-Amerikaner, nämlich David Hasselhoff aka „The Hoff“, persönlich präsentiert. Also Bauch einziehen und durch.

An About-Face – Kehrt Marsch !

Der CDU/FDP Koallition hat die totale Kehrtwendung in ihrer Atompolitk die absolute Mehrheit in Baden-Würtemberg gekostet und Guido wird wohl bald sehr viel Zeit haben sein Englisch zu verbessern.

In einer Zeit der rasanten technischen Fortschritte, muss man flexibel bleiben und sich schon lange nicht mehr schämen, wenn man sich an sein Geschwätz vom Vortag nicht einmal mehr erinnert.

Seine Ansichten um 180 Grad zu ändern und eine totale Kehrtwendung zu machen, kann man im Englischen mit der Redewendung „to do an about-face“ ausdrücken, einem Kommando frisch vom Exerzierplatz, was soviel wie „Kehrt Marsch!“ bedeutet.

z.B.  After years of chain smoking he is doing an about-face.

(ə-bout’fās‘)
n.

    1. The act of pivoting to face in the opposite direction from the original, especially in a military formation.
    2. A military command to turn clockwise 180°.
  1. A total change of attitude or viewpoint.

intr.v., -faced, -fac·ing, -fac·es.
To reverse direction.

Auf den Hahn gekommen – to talk turkey

Obama begandigt ihn mittlerweile an Thanksgiving, trotzdem spielt der Truthahn im amerikanischen Alltag eine wichtige Rolle. Obwohl die englische Sprache eigentlich direkte Konfrontation vermeidet, geht es wohl auch bei Anglophonen manchmal nicht ohne klare Ansagen.

Eben dieses „Klartext reden“ wird im Land des Truthahns (USA) mit „to talk turkey“ ausgedrückt.

z.B.   Yesterday my boss really talked turkey, we will have to work a lot more.

Love Is in The Air – Hooking up with Englisch für alle

Der Frühling steht vor der Tür und selbst die trostlosesten Pflanzen treiben farbenfrohe Blüten.
Natürlich braucht man auch in einer Fremdsprache das nötige amouröse Rüstzeug, um idiomatisch zu bleiben, wenn die Hormone die Kontrolle übernehmen.

In seinen verschiedenen Abstufungen, unterscheidet man im Englischen bei Verliebten vor allem zwischen zwei Hauptkategorien.

1.) die noch harmlose Form, die sich in geistiger Abwesenheit und Tagträumen, versalzenen Suppen oder anderen Unterperformances des Alltags äussert, heisst auf Englisch:

to have a crush on sombody.

2.) die für den Betroffenen und seine Umwelt teilweilse gefährliche Form, die erkennbar wird, wenn Männer anfangen sich regelmäßg zu waschen und Hemden mit Midlife Crisis Muster kaufen, oder plötzlich mit Strähnchen daherkommen, heisst:

to be head over heels in love.

Begegenen Sie Betroffenen in jedem Fall mit Nachsicht und Verständnis,  schließlich könnten Sie der (die) nächste sein.

Atomic Power – ein Nevergreen

Evergreen“ ewiger Spitzenreiter aller falschen Freunde, auf Augenhöhe mit „Handy“, sorgt dieses Unwort seit Jahrzehnten für interkulturelle Verwirrrung. Was wir im Deutschen so salopp mit diesem kreativen Scheinanglizismus belegen, heisst auf Englisch „golden oldie„. Im Englischen bedeutet „evergreen“ schlicht immergrün, ein Begriff, der in der Botanik zuhause ist.

z.B. evergreen maidenhair fern = ein immergrüner Fraunhaarfarn (Leo)

Der Western Swing Song „Atomic Power“ wird wohl, nicht nur aufgrund der aktuellen Umstände, sehr schlechte Karten haben, jemals „golden oldie“ Status zu erlangen.

Den Text lasse ich unkommentiert.

Atomic Power: The Buchanan Brothers [1946]

Oh this world is at a tremble with its strength and mighty power
There sending up to heaven to get the brimstone fire
Take warning my dear brother, be careful how you plan
You’re working with the power of God’s own holy hand

Refrain: Atomic power, atomic power
Was given by the mighty hand of God
Atomic power, atomic power
It was given by the mighty hand of God

You remember two great cities in a distant foreign land
When scorched from the face of earth the power of Japan
Be careful my dear brother, don’t take away the joy
But use it for the good of man and never to destroy

Refrain

Hiroshima, Nagasaki paid a big price for their sins
When scorched from the face of earth their battles could not win
But on that day of judgment when comes a greater power
We will not know the minute and we’ll not know the hour

Refrain

The Buchanan Brothers [1946]
Atomic Power
(Fred Kirby)
RCA Victor 20-1850

Unser tägliches Spam gib uns heute

Spam ist ein Phänomen, an das man sich mitlerweile gewöhnt hat, wie an die lästigen Marotten seines Lebenspartners. Kann man halt nicht ändern.

Was viele nicht wissen ist, dass das Wort „Spam„, neben seiner mittlerweile wohl im Vordergrund stehenden Hauptbedeutung, noch für etwas anderes steht.

Wer hätte gedacht, dass dieses Schreckenswort, dessen blosse Erwähnung so manchen besonnen Zeitgenossen vom Homo Sapiens zum gereizten Gorilla mutieren lässt, auch noch Synonym für einen kulinarischen Leckerbissen sein kann.

Wer die britische Haute Cuisine kennt, dem wird sicherlich auch „Spam“ ein Begriff sein. Was unspektakuär mit Frühstücksfleisch ins Deutsche übersetzt wird,  wird kaum der Bereicherung gerecht, die diese Delikatesse darstellt, wenn sie guerillaartig in  verschiedensten Essenskreationen unserer Inselnachbarn auftaucht.

Das Suffix -ship – auch für Landratten

Das Suffix -ship hat seinen Ursprung in dem deutschen Anhängsel -schaft, und wird dazu verwendet alle möglichen Wörter zu substantivieren. Das wohl bekannteste, in diesem Zusammenhang, ist friendship.

Durch den Gleichklang mit dem Fortbewegungsmittel auf Wasser, nämlich ship ist hier  Verwechslungspotential bzw. Falsche Freunde Alarm ersten Grades gegeben.

So ist z.B. craftsmanship kein Schiff voll mit Bodybuildern, sondern bedeutet Handwerk and hardship ist kein Panzerkreuzer, sondern heitsst Widrigkeitrespectively Härte.

A Wife Beater – Englisch für alle goes fashion

Nie angekündigt, trotzdem lange erwartet. Endlich ein Beitrag für alle Lifestyle Junkies und Fashion Victims, der die Herzfrequenz aller Freunde der Haute Cotoure in den roten Bereich treiben wird.

Ein Wife Beater ist nicht eine steinzeitliche Schlagwaffe,  der sich Testosteronsilos mit niedriger Frustrationstoleranz bedienen, um eine eventuelle verbale bzw. intelektuelle Unterlegenheit auszugleichen.

Ein Wife Beater ist dieses, in jedem deutschen Haushalt unentbehrliche Kleidungsstück, dass Papi beim Fernsehen warmhält und trotzdem genügend Armfreiheit zum Bierstemmen gewährleistet. Genau: Das Feinripp-Unterhemd in seiner armfreien Version.

¿Habla Usted Spanglish?

Die wohl zahlenmäßig stärkste Minorität in den USA mit lateinamerikanischen Wurzeln, ist natürlich nicht spurlos am US-Englisch vorbeigegangen. Besonders in den Metropolen Los Angeles und San Francisco, hat sich eine Sub-, bzw. Jugendkultur entwickelt, die sich auch linguistisch vom Mainstream abgrenzen will. Da sich diese ethnische Gruppe meist aus unterprivilegierten Nachkommen von Einwandererfamilien rekrutiert, hat dieser Slang auch teilweise die Funktion einer Geheimsprache, um die manchmal kriminellen Aktivitäten ihrer Mitglieder für die Autoritäten schwerer durchschaubar zu machen.

einige Beispiele:

ruca = girl

homez, vato = guy

barrio = neighborhood

orale, simón = okay

chale = leave me alone

Wer sich genauer mit diesem Thema befassen will, kann vielleicht einen Blick auf folgenden Link werfen:

http://www.urbandictionary.com/define.php?term=simon

Sollten Sie sich jedoch in LA oder San Francisco in die falsche Gegend verlaufen, wird Ihnen wohl auch eine idiomatische Kenntnis dieser Sprache wenig helfen, sondern nur die Polizei, wenn sie sich noch in diese Viertel traut, oder eine großkalibrige Handfeuerwaffe.

Gung Ho – Can Do

Die USA waren schon immer ein Einwanderungsland. Heimatlose aus unzähligen Nationen fanden dort ein neues Zuhause.
Die Konsequenz sind unzählige Ausdrücke aus aller Herren Länder, die das US-amerikanische Englisch bereichern. Neben deutschen Begriffen (Schadenfreude, Angst, Kindergarten) oder jiddischen (bagel, meshugge) ist es nur logisch, dass auch das zahlenmäßig größte Volk auf der Erde, die Chinesen, ihren linguistischen Fussabdruck hinterlassen haben.

Der Begriff „gung ho“ stammt von dem Chinesischen „gong he“ (工合) was so viel wie zusammenarbeiten bedeutet.
Der Begriff wurde von den US Marines als Motto übernommen, weil ein Offizier dadurch hoffte, den Arbeits-, und Teamwillen der Chinesen, auf seine Soldaten übertragen zu können.

Heute findet sich der Ausdruck in der normalen Umgangssprache wieder, und bedeutet soviel wie „can do“ oder „enthusiastic

z.B. Only his gung ho attitude made the project a success.