Author Archives: andergast

product lunch and product ranch – der Teufel liegt im Detail

Viele englische Lehnwörter „pimpem“ auf Neudeutsch inhaltslose Phrasendrescherei, und geben auch dem leersten Geschwätz einen professionellen Anstrich.

Worte wie „Benchmarking, Sustainability, Supply Chain…“ sind aus keinem Meeting mehr wegzudenken, und erscheinen mantrenhaft öfter als Guttenberg zu seiner Glanzzeit in der Presse, wobei sie nicht selten das gleiche beklemmende Gefühl auslösen wie unser ehemaliger Verteidigungsminister.

Peinlich wird es, wenn den Rednern, denen man, ob ihrer freizügigen Inanspruchnahme des englischen Sprachschatzes, eine gute Kenntnis desselben zugetraut hätte, kleine Fehler unterlaufen.

z.B.:

product lunch anstelle von product launch oder product ranch anstatt product range

Notice – please, notice the difference

Das Wort „notice“ gibt sich im Englischen nicht mir nur einer schnöden Bedeutung zufrieden, sonden hat neben der naheliegenden Übersetzung „Notiz“ auch noch einige andere Nuancen.

to give notice“ heisst z.B. „kündigen“, „on short notice“ = kurzfristig;

Eine „lay-off notice“ ist demzufolge eine „Kündigunsfrist„, und wer hätte gedacht, dass „notice deposits“ Kündigungsgelder sind.

Mach was Du willst – Whatever floats your boat

Oft sind es gerade diese kleinen Sätze, die einem in der Konversation fehlen, um in typischen Alltagssituationen richtig idiomatisch und authentisch rüberzukommen. Ein gutes Beispiel ist im Deutschen: Mach doch was Du willst !

Diesen Satz, der oft das Ende einer Konversation bedeutet, wird gerne verwendet um einen Gesichtsverlust bei einer Ablehnung zu vermeiden.

Auf Englisch könnte man dies elegant mit: „suit yourself„, „please yourself“ oder „have it your way„, übersetzen.

Menschen, die eine farbigere Ausdrucksweise bevorzugen können sich auch mit der idiomatischen Redewendung „whatever floats your boat„, behelfen.

z.B.
– Darling, how about going to the movies tonight?
– No, I am going to meet my friends at the bridge club at eight.
– Ok, suit yourself.

oder:

– Dude, just one thing, do you always have to use so many cuss words?
– What the f…. your´re talking about?
– Ok. Have it your way
The Great Lebowski conversation Cowboy and The Dude

No-Brainer, Cakewalk, Piece of Cake, Easy-Peasy, Child´s Play – einfach kinderleicht

Zum Glück lesen Sie regelmäßig „Englisch für alle“, denn Sie wird Englisch Lernen für Sie zum „Cakewalk„.
Tatsächlich scheinen die meisten Dinge, die man anpackt zunächtst unüberwindlich, stellen sich dann aber als halb so schwer heraus.

Alle fünf Ausdrücke in der Überschrift bedeuten „kinderleicht“. Wenn das kein Beweis für die positive Lebenseinstellung der Anglophonen ist.

Well, as I said learning English with „Englisch für alle“ is a piece of cake.

Cakewalk“ ist nicht nur ein Idiom, sondern auch ein sehr ästhetischer Tanz aus den 30er Jahren:

Gabfest, Yakety-Yak, Jibber Jabber, Gossip – Labertaschen unter sich

In einer medienorientierten Gesellschaft ist es wichtig sich in Szene zu setzen. Reden ist Silber, Schweigen ist Gold war gestern. Verbaldiarrhö ist Trumpf und Laberhannes König.

Die vier englischen Ausdrücke in der Überschrift „Gabfest, Yakety-Yak, Jibber Jabber and Gossip“ bedeuten auf Deutsch alle ein-, und dasselbe: Laber, Gequatsche, Gequassel, Geschwafel usw.

Wie gut, dass es Mr. T gibt, der dem Labertsunami Einhalt gebietet. Check it out:

Who Is Leading China ? – G.W. Bush Vs. Condolezza Rice

Homonyme können nicht nur Englisch Lernenden zu schaffen machen, sondern halten auch für erfahrene und mit allen Wassern gewaschene Staatsmänner (-frauen) so machen Stolperstein bereit, wie man am Beispiel von George W. Bush und Condolezza Rice sehen kann.

Check it out:

Als Homonym bezeichnet man ein Wort, das für verschiedene Begriffe oder unterschiedliche Einzeldinge steht. Vor allem in der Philosophie spricht man auch von Äquivokation. Ein Beispiel ist das Wort „Tau“, das ein Seil, einen morgendlichen Niederschlag oder den 19. Buchstaben des griechischen Alphabets bedeuten kann.

Wikipedia

Prospect vs. Brochure

Ein weiterer Top Scorer in der ewigen Ruhmeshalle der englisch-deutschen Verwechslungen ist „prospect„. Ein „prospect“ ist ein Interessent, bzw. ein zukünftiger Kunde. Der Prospekt, der dem „prospect“, dem Kaufinteressierten also,  überreicht wird heisst im Englischen „brochure„.

Calm, Steady, Quiet, Still – In der Ruhe liegt die Kraft

Immer mit der Ruhe. Was im Deutschen einfach mit „ruhig“ wiedergegeben wird, hat im Englischen gleich vier verschiedene Entsprechungen:

calm, quiet, steady, still

1  Ein Chirurg braucht eine ruhige Hand

A surgeon needs a ………  hand.

2  Das Meer war ruhig.

The sea was ………… .

3  Das ist eine ruhige Straße.

This is a ……….. street.

4   Ich lebe eine ruhiges Leben.

I live a …………… life.

5   Er saß ganz ruhig da.

He sat ……….

6    Ich mag diese ruhigen Wintertage.

I like these …………… winter days.

7    Onkel Bob ist heute so ruhig. Was ist los?

Uncle Bob is so ……….. today. What´s up with that?

1steady,2calm, 3quiet,4quiet,5 still,6calm,7quiet

nach John Stevens

More Balls Than A Chinese Pong Ping Tournament – This post is for men only

In vielen Kulturen gelten die Behälter männlicher Erbinfomation als Symbol für Kraft, Stehvermögen und 284 anderen Eigenschaften, die man gemeinhin mit einem gestandenen Mannsbild assoziiert.

Kein Wunder also, dass es auch in der Englischen Sprache neben dem schnöden „testicles“ auch noch weitere, wesentlich farbigere und liebvollere Bezeichnungen für diesen so symbolhaften Körperteil des „starken“ Geschlechtes gibt:

Eine kleine Auswahl: jewels, balls, diamonds, cojones, nuts, cobblers, whirlygigs, knackers, goolies etc.

Der vulgärsprachlich wohl gebräuchlichste Ausdruck, der sich auch in vielen idiomatischen Redewendungen wiederfindet, ist wohl „balls„:

to have balls : Schneid haben;  to bust somebody´s balls : jemanden auf die Nerven gehen

Speziell in diesem Zusammenhang sind natürlich der Phantasie der vulgärsprachlichen Kreativität keine Grenzen gesetzt:

to have more balls than a Chinese ping-pong tournament, oder: to have balls of reinforced concrete

SMS – kurz und bündig

SMS ist eine wunderbare Erfindung zum Übermittlen negativer Botschaften. Mittlerweile ist es nicht mehr unüblich seinen Lebenspartner per SMS in die Wüste zu schicken, und wahrscheinlich lässt auch die Kündigung per SMS nicht mehr lange auf sich warten.

Obwohl SMS eine englisches Akronym ist (Short Message Service), wird es umgangssprachlich kaum gebraucht. Der neudeutsche Neologismus, der SMS gar las Verb benutzt, „SMSen“ existiert im Englischen gar nicht.

Gebäuchlicher ist: „to text message“ oder kurz „to text„.

z.B. I will text-message you later. ( Ich werde Dir später eine SMS schicken)

I will inform you by text message. ( Ich werde Dich per SMS informieren)

Beachten Sie bitte auch, dass „text-message“ als Verb mit einem Bindestrich verbunden ist, als Nomen aber aus zwei Wörten besteht.