Author Archives: andergast

To Take Forty Winks – Pennen bis zum Abwinken

Der englische Ausdruck „to take forty winks“ hat nichts mit intensiven Abschiedszeremonien oder repetetivem Händeschüttelsyndrom zu tun. Das liegt daran, dass „wink“ wieder mal einer von diesen heimtückischen falschen Freunden ist, die Englisch lernenden Deutschen, das Leben schwer machen.

to wink“ heisst nämlich „blinzeln, zwinkern“ und hat mit „winken“ = „Englisch wave“ nichts zu tun.

to take forty winks“ heisst ganz banal sich aufs Ohr hauen.

Alpha-Training

Das sogenannte Alpha-Training hat nichts mit einem Manager Seminar zu tun, wo sich vermeintliche Führungskräfte auf ihre atavistischen Urtriebe besinnen, um klarzustellen, wer im Rudel der Alpharüde ist.

Alpha-Training bezieht sich auf die sog. Alpha Wellen, die im Gehirn entstehen, wenn man sich in einem besonders tiefen Entspannungszustand befindet. Diese Entspannungszustand kann durch Hypnose oder Meditaion erzeugt werden, oder, und jetzt wird es auch für mit Esoterik wenig bewanderten Gemütern interessant, durch repetetive Bewegungsabläufe, wie Putzen, Joggen oder Spazierengehen.

In der Praxis bedeutet das, dass Sie besonders effizient, und ohne Anstrengung, Englisch lernen können, wenn Sie englische Hörbucher oder Lern CDs anhören oder im Hintergrundlaufen lassen, wenn Sie Ihren Reinemachetag haben, oder mit dem Lady-Gaga-Workout gerade Ihre Love Handles bekämpfen.

Wedgie – eingekeilt

Wer kennt sie nicht, die kleinen, in Fett herausgebratenen, Kartoffelecken, die McD und Co. in Deutschland derart populär gemacht haben, dass dafür sogar ein neudeutscher Begriff kreiert wurde, nämlich: wedges

Wedge“ bedeutet eigentlich Keil, und wer sich die Form dieser salzigen, fetthaltigen Elaborate der angloamerikanischen Esskultur ansieht, muss nicht wirklich ein Gehirnathlet sein, um hier einen Zusammenhang herzustellen.

Wedge“ kann auch als Verb benutzt werden: z.B. to wedge in =  hineinzwängen

Ein „wedgie“ ist eine Art Lausbubenstreich, bei der sich der Täter guerrillaartig von hinten an sein Opfer anschleicht und versucht dessen Unterhose zu packen, und nach oben zu ziehen, wobei sich die Unterwäsche des leidtragenden Teiles dieses grenzwertigen Juxes, aufgrund der Gesetzte der Schwerkraft, an pikanter Stelle verkeilt.

Aisle vs. Isle – reif für die Insel

Der Stress wird in modernen Firmen jeden Tag größer, Burn Out & Co.  lassen grüßen und so mancher ist reif für die Insel.

Damit Sie auf Englisch nicht am falschen Urlaubsziel landen, müssen Sie bei den Homonymen Isle (Insel) und Aisle (Gang) orthographisch gut aufpassen, damit Sie den den vollen Erholungswert Ihres Ferienparadieses geniessen können. Denn wer will schon Urlaug auf dem Gang (Aisle) machen?

Airline English – nicht abgehoben

Englisch ist das internationale Kommunikationsinstrument der Fluglinien.  Hier einige Begriffe, die Sie vielleicht schon gehört haben, aber nicht so recht einordnen konnten:

aisle seat (gesprochen: eil siet) =  Sitz neben dem Durchgang

overhead bin = Stauraum für Handgepäck

taxi out = Positionieren des Flugzeuges zum Verlassen des Flugzeuges

motion sickness = Luftkrankheit

sick bag = Behältnis zum Auffangen des Produktes von „motion sickness“

runway = Landebahn

Caucasian – hellhäutige Europiden

Als mich eine Freundin neulich bat, ihr beim Ausfüllen des Anmeldeformulars einer britischen Universität für ein Stipendium, zu helfen, staunten wir nicht schlecht, als wir ganz nonchalant einige Kästchen zum Ankreuzen vorfanden, die das Thema ethnische Zugehörigkeit betrafen. Begriffe wie: White, Black, Asian, Indian usw. wurden mit erstaunlich lässiger Selbstverständlichkeit verwendet.

In der Hochburg der politschen Korrektheit kann das nicht passieren, und sollten Sie als hellhäutiger Mitteleuropäer doch in die Verlegenheit kommen, und kein Problem damit haben, müssen Sie „Caucasian“ ankreuzen, auch wenn Sie nicht aus dem Kaukasus stammen.

Der Term stammt von einem deutschen Antropologen aus dem 18. Jahrhundert, der einen im Kaukasus ansässigen genetischen Archetyp beschreibt, der interssanterweise nicht nur für Europäer typisch sein soll, sondern auch noch allerlei anderer Herren Länder. Die wissenschaftliche Methode zu Eingrenzung dieses Archtypus ist Schädelvermessen, was für Nachkriegsdeutsche einen eher anrüchigen Beigeschmack hat.

Datum amerikanische Schreibweise – die etwas andere Zeitverschiebung

Die amerikanische Art das Datum zu schreiben, führt weltweit immer wieder zu Verwechslungen, denn aus globaler Perspektive kann die ‚Nur-Ziffer-Schreibung‘, z.B. 3-12-2001 leicht fälschlich interpretiert werden:
In den Vereinigten Staaten wird in der klassischen Schreibart, die noch sehr populär ist, der Monat dem Tag vorne angestellt!

Deshalb bedeutet 4-11-2011: 11. April 2011 und nicht etwa 4. November 2011 !

Eine andere amerikanische Schreibart ist dann die Version, in der der Monat komplett ausgeschrieben wird: April 4, 2001.
So wird es dann auch gesprochen.

Nun ist dieses Wissen alleine nicht genug, um ein amerikanisches Datum einwandfrei zu interpretieren, denn in einigen Firmen mit internationaler Orientierung, wird einfach die europäische Schreibart übernommen, um international ‚auf Augenhöhe‘ zu sein. Da nun der Außenstehende aber nicht wissen kann, wie das Datum gemeint ist, wird, um Verwechslungen zu vermeiden – i.d.R. der Monat dann mit Buchstaben abgekürzt wiedergegeben (Jan, Feb, Mar, etc.),  statt als Ziffer.
Also: 4-April-2011.

Fazit:
Bei offiziellen Dokumenten oder Formularen
1) …genau darauf achten, wie das Datum verlangt wird. Dies wird i.d.R. mit eines genormten Beispiels erläutert: MM/TT/JJ
and
2) man wird meistens auf die klassische Schreibart MM-TT-JJ(JJ) treffen.

Muffin Top – die einzig echte Alternative zu „Love Handles“

In Zeiten von Zahnstocherhaxen und DIN-Norm Beauties a la GNTM, gibt es noch Frauen, die zu Ihren Rundungen stehen und diese stolz über ihrem Hosenbund zur Schau stellen. Da Schönheit im Auge des Betrachters liegt, eine gute und wichtige Entscheidung.

Dieses ästhetisch nicht ganz unumstrittene Phänomen heisst auf Englisch „muffin top“, weil sich die weiblichen Adipozyten kokett über dem Hosenbund wölben, ähnlich dem Teig, der sich am oberen Teil eines Muffins wölbt.

Eifrige „Englisch für alle Leser wissen, dass es dafür sogar noch ein weiteres Synonym gibt, nämlich „love handles„, was ganz für die Beliebtheit bzw. den Schrecken dieses Begriffs, je nach Blickwinkel,  spricht.

Idee: Sonja Offenbeck / Carsten Hardt

To Eat Humble Pie – Canossa auf Englisch

Wer kennt das nicht, man muss nachdem man eine wenig über die Stränge geschlagen hat, sei es verbal, oder mit Taten, bei einer höherern Instanz vorsprechen, um für schön Wetter zu sorgen. Während im Deutschen der Gang nach Canossa des deutschen Kaisers herhalten muss, um diesem Sachverhalt idiomatisch Ausdruck zu verleihen, essen die Briten „humble pie“ und die Amerikaner „crow„.

z.B. After I had cheated on my girl friend, I really had to eat humble pie for quite a while.

to eat humble pie (GB), to eat crow (US)  = zu Kreuze kriechen

To Be on The Fritz

to be on the fritz“ bedeutet im US Englisch so etwas wie z.B. „kaputt sein„.

Wer hier Germanophopie vermutet, täuscht sich. Die Redewendung bezieht sich nicht auf das im I. Weltkrieg erfundene Schimpfwort für einen deutschen Soldaten „Fritz„, sondern ist angeblich auf den US amerikanischen Erfinder John Fritz zurückzuführen, der beim nicht Funktionieren einer seiner Erfindungen gesagt haben soll: “ „Well, boys, we built her, now let’s start her up and see why she doesn’t work.“