Nichts verkörpert den US-amerikanichen Glauben an das Individuum so sehr, wie das Sportfilmgenre. Credo:
Wenn du nur fest genug an dich selber glaubst, und hart genug arbeitest, kannst du alles schaffen. Obwohl diese überoptimistische Haltung bei Deutschen manchmal Befremden auslöst, erfreuen sich diese Filme auch in der Bundesrepublik großer Beliebtheit.
Auch diese Sparte des Filmgeschäfts hat über die Jahre eine Wandelung durchgemacht, und Streifen der Machart „Rocky“, wo Sport als einziger Ausweg für einen Nobody aus dem Ghetto dargestellt werden, locken niemanden mehr hinter dem Ofen hervor.
Ein Beispiel für eine Sportschnulze, die sich auch einen sozialkritischen Anstrich gibt, ist „Coach Carter“. Die Story fängt zunächst an wie gewohnt an, ein unnachgiebiger Basketballtrainer, mit dem Charme eines preussischen Unteroffiziers, formt aus einer Gruppe verkommener Ghettojünglinge ein erfoglreiches Basketballteam. Carter gibt sich jedoch nicht nur mit dem sportlichen Erfolg seiner Schützlinge zufrieden, sondern sperrt, gegen den Widerstand der Gemeinde, die Basketballhalle solange zu, bis auch die Noten seiner Spieler stimmen, damit diese aufs College gehen können.
In der Schlüsselszene beeindruckt ein gewandelter Latino-Gangster mit dem auswendigen Rezitieren eines Gedichtes, wobei er erstaunliches Sendungsbewusstsein an den Tag legt:
Our deepest fear is not that we are inadequate.
Our deepest fear is that we are powerful beyond measure.
It is our light, not our darkness that most frightens us.
We ask ourselves, Who am I to be brilliant,
gorgeous, talented, fabulous?
Actually, who are you not to be?
You are a child of God.
Your playing small does not serve the world.
There is nothing enlightened about shrinking
so that other people won’t feel insecure around you.
We are all meant to shine, as children do.
We were born to make manifest the glory of God that is within us.
It is not just in some of us; it is in everyone.
And as we let our own light shine, we unconsciously
give other people permission to do the same.
As we are liberated from our own fear,
our presence automatically liberates others.
a return to love – marianne williamson