Archiv der Kategorie: Didactics

Alles Wissenswerte um das Thema effizientes Englischlernen, Tricks für das Vokabeltraining
usw.

Emotionales Lernen

Wissenschaftler haben blitzgescheit den Zusammenhang zwischen der menschlichen Gefühlswelt und dem Lernerfolg festgestellt.

Während früher der Lehrer dem Schüler mit der Knute die Vokablen einzubläuen versuchte, ist heute Einfühlvermögen angesagt.

Lernen durch Belohnung, anstelle von Strafe ist das Stichwort.

Neu ist vielleicht für machen, dass man die beim Sport freigesetzten Endorphine nützen kann, um den Lernerfolg nachhaltig zu steigern, indem man zum Beispiel beim Joggen auf dem MP3 Player Vokabeln hört.

Generell sollte man seine Lernsituation so angenehm, farbenfroh und abwechslungsreich wie möglich gestalten und Monotonie und spartanische Klassenräume mit an mittleraltliche Folterinstrumene erinnernde Holzstühlen und Neonbeleuchtung à la Gestapoverhör vermeiden.

Englisch Telekolleg

Während in Deutschland Nerds erst mit Bill Gates und Steven Jobs salonfähig wurden, gab es, bevor in der Bundersrepublik dieser Begriff überhaupt geprägt wurde, schon einen Vorreiter und Paradebeispiel dieser Spezies. Der Moderator des Telekolleg Englisch des Bayerischen Rundfunk erfüllt bis in die Ellenbogenaufsätze seines Cordsakkos alle Voraussetzungen. Für diejenigen, die keine Berührungsängste mit dem Chic der siebziger Jahren haben, ist der Telekolleg Englisch, besonders für Anfänger eine gute Möglichkeit, auf entspannte Art Englisch zu lernen.

http://youtu.be/lC3G-pkdTMU

Phrasal Verbs

Genau wie für Deutsch lernende Ausländer zusammengesetzte Verben oft ein unlösbares Problem darstellen, sind phrasal verbs ein Hemmschuh für Englisch als Fremdsprache lernende Deutsche.

Ein phrasal verb ist ein zusammengestztes Zeitwort, das aus einem Verb und einer Präposition besteht. Zum Beispiel: turn on = ausschalten.

Während die deutsche Sprache Ausländer in den Wahnsinn treibt, indem sie mit der Launenhaftigkeit einer Filmdiva, zusammengesetzte Verben vereint und trennt, sind die Regeln im Englischen nicht so streng:

Grammtikalisch korrekt ist die Trennung von Verb und Präposition:

Can you turn the light on, please?

Mittlerweise hat sich aber die umgangssprachliche Variante durchgesetzt, bei der Verb und Präposition zusammenbleiben können:

Can you turn on the light, please?

Phrasal Verbs sind sehr wichtig im umgangssprachlichen Englisch, weil sie of hochtrabende, langatmige Zeitwörter mit französischem Ursprung ersetzten.

zum Beispiel: extinguish = put out, cancel = call off, surrender = give up

Phrasal Verbs sind in der englischen Sprache in ihrer Zahl und Kombinationsmöglichkeiten so vielfältig, dass die meisten Englisch lernenden Deutschen vor Probleme stellen. Sie können gerne Ihrer Kenntnisse einer Probe unterziehen:

http://www.englishpage.com/prepositions/prepositions.html

Mit Liebe dem Lernen den Schrecken nehmen

Die moderne Hirnforschung hat herausgefunden, dass unser Körper diesselben Botenstoffe, nämlich Adrenalin und Noradrenalin, dazu benutzt, Erinnerrungen in unserer Hirnrinde abzuspeichern, die auch bei Sex oder Stress ausgeschüttet werden.
Was einleuchtet: Sie können sich sicher an ihren ersten Kuss erinnern, an ihre erste Englischstunde wohl weniger, außer sie war mit einem traumatischen Erlebnis verbunden. Wir können unserem Gedächtnis gewaltig auf die Sprünge helfen, indem wir die Lernsituation emotional aufwerten.
In der Praxis würde das dann so aussehen, dass Sie wenn Sie am Bungeeseil hängen, oder bei Ihrem nächsten Schäferstündchen, ein Band mit Englischvokabeln im Hintergrund laufen haben. Das ist natürlich nicht wirklich eine Option.
Im Idealfall lernen wir eine Fremdsprache am Besten von unserem muttersprachlichen Lebensabschnittspartner. Jedoch  können wir unserern Körper auch einer Art Eustress (gutem Stress) aussetzen, indem wir Sport treiben oder ein intensives Naturerlebnis genießen. Dies ist hormonell gesehen für unserern Körper, in abgemilderter Form, dasselbe. Also bei der nächsten Joggingrunde MP3 Player mit Englisch eingepackt, oder machen Sie mit Ihrem Englischlehrer einen Wanderausflug. Ihre Englischkenntnisse werden zusammen mit Ihrem Glückshormonhaushalt durch die Decke gehen.

Mit der Birkenbihl Methode gehirn-gerecht Englisch lernen

Die mittlerweile verstorbene Psychologin, Verena F. Birkenbihl, hat eine eigene Methode entwickelt, mit der man angeblich effizient Englisch lernen kann. Das Erbe das Frau Birkenbihl hinterlässt ist das sogenannte gehirn-gerechte Lernen.

Die Methode besteht darin, einen englischsprachigen Text Wort für Wort zu übersetzten, ohne dabei die geringste Rücksicht auf dessen idiomatische Richtigkeit zu verwenden, und diesen niederzuschreiben.

Danach wird der Text in der Zielsprache vorgelesen, oder von einem Band gehört, wobei die wörtliche deutsche Übersetzung synchron mitgelesen wird. Das Ziel ist eine simultane Stimulanz der beiden Gehirnhälften zu bewirken, was beim sukzessiven Lernen leider nicht möglich ist.

Als Beispiel:

Ice cream is made of milk and other ingredients of which I do not know.

Eis Creme ist gemacht von Milch und anderen Zutaten von welchen I tue nicht wissen.

Ob die Methode didaktisch effizient weiß ich nicht, jedoch ist sie, meines Erachtens, genauso zeitaufwändig wie herkömmliche Praktiken.

Englisch Lernen Lernen

Das klassische Pauken von Vokablen ist längst aus der Mode und der Hosenboden kann vor Erleichterung aufatmen.

Moderne Lernmethoden versuchen alle Sinne des Menschen haptisch, visuell, auditiv, optisch, und sogar den Geruchssinn mit einzubeziehen. Merke: Je mehr Sinne am Lernprozess beteiligt sind, desto effizienter ist er.

Immerssionsmethode:

Bedeutet übersetzt so etwas wie eintauchen. Man versucht, die Situation im englischsprachigen Aussland so gut als möglich zu simulieren. Also: mit dem Partner Englisch sprechen, Radio und Fernsehen nur auf Englisch, Bedienungsmenü auf Computer, Handy und Tablet auf Englisch, Zeitung auf Englisch, Besuche im Irish Pub usw.

Passives Lernen:

Frauen sind angeblich gut im Multitasking, auch Männer sind es, sie wissen es nur nicht. Jeder Mensch ist durchaus in der Lage mehre Sachen auf einmal zu machen. Fragen Sie nach bei meinem Neffen, der kann Fernsehen, Radio hören und Computerspielen alles zur selben Zeit. Wenn Sie also mit etwas beschäftigt sind, dass nicht Ihre volle Konzentration erfordert, hören, sehen und spüren Sie Englisch. z.B.: beim Bügeln oder Joggen englische MP3 hören.

emotionales Lernen:

Je höher der emotionale Erlebniswert eines Lernaufwandes ist, desto effektiver. Ideal eine Liebesaffäre mit einem Partner der Zielsprache. Wenn dies nicht möglich ist, versuchen Sie einen Freundeskreis in der Zielsprache zu etablieren (Facebook machts möglich), oder beschäftigen Sie sich mit Ihrem Hobby nur noch auf Englisch (Fachzeitschriften, Filme etc.)

Bird Idioms – vogelfrei

Gefiederte Wirbletiere können nicht nur schön singen und bestechen durch ein reichhaltiges Gesangsrepertoire, sondern leisten auch einen substantiellen Beitrag zu Steigerung der Farbenfreude in der englischen Umgangssprache.

The bird´s eye view stellt Englisch lernende Teutonen noch vor keine großen Probleme, während der englische Taube auf dem Dach the bird in the bush ist.

z.B.:

Better take what you can get. One bird in hand is worth two in the bush.

Auch im Englischen gesellt sich gleich und gleich gerne:

Birds of one feather flock together.

Während man im Deutschen zwei Fliegen mit einer Klappe schlägt, heisst es im Englischen:

To kill two birds with one stone.

Auch im Englischen zeigt sich ein Mangel an Appetit dadurch, dass man wie ein Vogel isst:

She wants to become a model, that´s why she´s eating like a bird.

Leider traut man Vögeln im Englischen aufgrund ihres eher verminderten Gehirnvolumens intelektuell eher weniger zu, weswegen man jemanden mit geringerer Intelligenz birdbrained nennt.

z.B.:

John´s new girlfriend is really pretty, but isn´t he also a little birdbrained.

Die Immersionsmethode – tauchen Sie in die Fremdsprache ein

Mittlerweile ist es allgemein bekannt, dass mit der klassische Art zu lernen, d.h. mit Frontalunterricht, bzw. sturem Vokabelpauken, besonders im Bezug auf Fremdsprachen, keine echten Fortschritte erzielt werden. Diese Art zu lernen macht Sinn, um die Gehirnzellen zu trainieren und den Stoff für eine Schulaufgabe auswendig zu lernen, wird Sie aber im Bezug auf das fließende Beherrschen einer Fremdsprache nicht weiter bringen.

Nebem emotionalem Lernen, hat sich die sogenannte Eintauchmethode bewährt, bei der der Lernende versuchen soll, sich soviel wie möglich mit der Fremdsprache zu umgeben und berieseln zu lassen und wobei der Anteil des aktiven Lernens so gering wie möglich gehalten werden soll.

Der Hintergrund ist, dass auch Kinder ihre Muttersprache nicht durch stures Vokabelpauken, oder auswendig Lernen erlernen, sondern sozusagen passiv durch ihre Umgebung aufsaugen. Auswendig Gelerntes ist meist theoretisch und in der Praxis oft nicht anwendbar, während natürlich Assimiliertes schnell und unkompliziert umgesetzt werden kann.

Versuchen Sie also soviel wie möglich englisches Radio zu hören, englische Filme zu sehen, Englisch zu reden, kurz simulieren Sie einen Aufenthalt im Land der Zielsprache so gut Sie nur können. Dabei kommt es nicht darauf an immer alles zu verstehen, oder grammatikalisch korrektes Englisch zu sprechen, sondern auf eine extensive Beschäftigung mit der Sprache, genauso wie Sie als Kind Ihre Muttersprache gelernt haben.

Die Eselsbrücke – memory hook

Die Eselsbrücke (Englisch: memory hook, mnemonic) ist ein efizientes Werkzeug, um sich die Vokablen einer Fremdsprache einzuprägen.

Da die Funktionsweise des menschlichen Gehirns, und damit meine ich nicht nur das weibliche, bis zum heutigen Tag Rätsel aufgibt, sind mehr oder weniger effektive Trainingsmethoden entwickelt worden, die helfen sollen, unsere zerebralen Ressourcen optimal zu nutzen.

Fest steht, systematisches Lernen ist zwar bei Deutschen besonders beliebt, aber auch besonders uneffizient. Nachdem die letzte Lektion des neuen Englischbuches durchgearbeitet und auswendig gelernt ist, ist die erste auch schon wieder vergessen. Stures Vokabelpauken kann als Beschäftigungtherapie sinnvoll ein, garantiert aber nicht, dass der Lernende das richtige Wort zum richtigen Zeitpunkt parat hat, im Gegenteil.

Das menschliche Gehirn ist leider nicht quadratisch und genau wie die Äste eines Baumes nicht im rechten Winkel vom Stamm abstehen, sind die Windungen unserer grauen Zellen rästselhaft und nicht berechenbar. Jeder Mensch ist anders, und genau wie wir eine unterschiedliche Schuhgröße haben, lernt auch jeder Mensch auf eine andere Art und Weise.

Einig sind sich die Pädagogen, dass wenn ein praktischer oder emotionaler Bezug zum Lernstoff hergestellt werden kann, der Lerneffekt um ein vielfaches gesteigert wird. Hier kommt die Eselsbrücke ins Spiel:

Merken Sie sich jedes Wort, das Sie lernen wollen mit einem Reim oder einer Geschichte, die Sie sich selber ausdenken. Sie stellen dadurch einen persönlichen Bezug her und schütten in ihrem Hirn Endorphine aus, genauso wie jeder andere kreative Prozess in Ihren grauen Zellen einen kleinen Hormonrausch auslöst. So wird eine emotionaler Bezug zur Lernmaterie hergestellt. Was zunächst ein wenig mehr Arbeit ist, zahlt sich auch lange Sicht aus, und ist wesentlich effizienter, weil Sie nicht wieder und wieder dieselben Vokablen stur wiederholen müssen, die sich hartnäckig weigern, in Ihrem Gedächtnis Fuß zu fassen. Merke: Je bizarrer die Eselsbrücke, desto effektiver.