Archiv des Autors: andergast

Boxing Day – ohne Kampf

In Vereinigten Königreich von Großbritannien und Nordirland und vielen Ländern des Commonwealth wird der zweite Weihnachtsfeiertag als “Boxing Day” gefeiert.

Dies hat nichts damit zu tun, dass an diesem Tag etwa Faustkämpfe ausgetragen werden, sondern der Ursprung des Namens rührt von dem Brauch her, dass die Herrschaften früher ihren Bediensteten an diesem Tag die Weihnachtsgeschenke, in Schachteln (boxes) verpackt, übergeben haben.

Psss…. – stummer Zischlaut

Aus irgendeinem unerfindlichen Grund, sei es genetisch oder germanophob, sind Anglophone nicht in der Lage Umlaute auszusprechen. Auch der Laut “Ps” ist für englische Muttersprachler nicht über die Lippen zu bringen. Was für teutonische Ohren normal ist, klingt für englische Ohren wie eine phonetische Explosion.

Demzufolge wird der berühmte Hichcock Thriller im englischen Original ohne P ausgesprochen, also (seiko), was aber nichts mit einer Armbanduhr zu tun hat.

Ebenso:

psychologist (sprich: seikolotschist) = Psychologe

pseudo (sprich: sjudo) = Möchtegern

Loaf – Faulenzerslipperbrotlaib

Wie “Englisch für alle” Leser wissen kann es passieren, dass ein englisches Wort vollkommen verschiedene Bedeutungen hat, die miteinander überhaupt nichts zu tun haben.

Ein gutes Beispiel hierfür ist die Vokabel “loaf“.

Ein “loaf” ist eigentlich ein Brotlaib oder in seiner proteinreichern Version (“meat loaf“) Hackbraten.

to loaf” als Verb bedeutet “faulenzen“, davon abgeleitet ist ein “loafer” ein “Slipper” (Schuh ohne Schnürsenkel). Achtung:”Slipper” existiert im Englischen nicht (falscher Freund !!)

Whatever Floats Your Boat – gleichgültiges Seefahreridiom

Wie Sie bestimmt wissen, behilft sich die englische Sprache gerne mit Ausdrücken aus dem Nautischen, um gewisse Sachverhalte besonders idiomatisch zu illustrieren.

Wenn Sie sagen wollen, dass Ihnen das was Ihr Gesprächspartner sagt, vollkommen egal ist, können Sie das tun indem Sie sagen:.

whatever floats your boat

z.B.

wife:”I bought a new pair a shoes, darling.”

husband:” Whatever floats your boat, sweetheart.”

A Finger of Whiskey – schlimmer Finger

Dass Briten und andere Anglophone sich teilweise immer noch hartnäckig dagegen wehren das metrische System einzuführen ist bekannt. Darüber hinaus gibt es in der Umgangssprache einige Maßeinheiten die noch unorthodoxer sind:

a finger of whiskey = 1 cl Whiseky

a thimbleful = etwas für den hohlen Zahn (thimble = Fingerhut)

a shot = 1 Schnapsglas voll (shotglass = Schnapsglas)

Lucky vs. Happy – Glück oder glücklich

Oft bereitet ESL (English as a second language) learners der Unterschied zwischen lucky und happy Schwierigkeiten.

Lucky bedeutet Glück im Bezug auf günstige Umstände z.B. Losglück, Glück im Spiel usw…

Happy bedeutet seelisches Glück im Sinne von Zufriedenheit und innerer Ruhe.

z.B.

I am so happy with my new boyfriend.

He is always so lucky with women.

Curve Ball – krummer Hund

Die US Amerikaner sind ein sportbegeistertes Volk. Ganz oben auf der Popularitätsliste steht Baseball. Wie der regelmäßige “Englisch für alle” Leser weiss, bedienen sich viele Redensarten der Thematik dieser Sportart.

Ein “curve ball” ist ein vom Werfer angeschnittener Ball, der für den Schläger besonders schwer zu treffen ist.

In der Umgangssprache bedeutet “to throw somebody a curve ball” so etwas wie “jemandem ein Ei ins Nest legen”.

Crèche Vs. Crash

Wie eifrige “Englisch für alle” Leser wissen, ist die englische Sprache u.a. ein Hybrid aus Deutsch und Französisch. Viele Wörter sind angliziert worden ( z.B. boeuff= beef, oder flesh = Fleisch ), andere sind in ihrer Grundform erhalten geblieben ( entrepreneur = Unternehmer, angst = Angst )

Besonders tückisch ist das Wort crèche (kreʃ) (=Kinderkrippe), weil es in seiner Aussprache dem Wort crash (kræʃ) sehr ähnelt.

Das Synoym mit deutschem Ursprung (Krippe) für crèche, nämlich “crib” ist hingegen angliziert.

Make Out vs. Make Off

Wieder mal tun sich nur durch das Verändern der nachgestellten Präposition, bei den beiden Ausdrücken der Überschrift, Unterschiede von der Größe des Mariannengrabens auf, obwohl diese doch irgendwie zusammenzuhängen scheinen:

make out = knutschen

make off = sich davonmachen (mit dem Geld zum Beispiel)