Archiv des Autors: andergast

No Diggity – zweifellos urban

Wenn Sie einmal in den USA die falsche Autobahnabfahrt erwischen und im falschen Stadtviertel landen, kann es gut sein, dass Sie außer, dass Sie sich in Lebensgefahr befinden, die Einheimischen den Ausdruck no diggity benutzen hören, was ein urbaner Ausdruck des US-amerikanischen Ghettosprech für zweifelsfrei ist.

z.B.:

A: This is car ist hot.

B: No diggity.

Spruce yourself up – sich herauspreußen

Oft ist Schein wichtiger als Sein, und wer in München lebt, weiß ob der Überbewertung von Designerkleidung und Modeaccesoires.

Wenn Sie sich im Englischen besonders idiomatisch herausbrezeln wollen, konnen Sie das mit dem Ausdruck to spruce yourself up (spruce Aussprache wie der Vorname Bruce) tun.

Der Ausdruck kommte von dem altenglischen Ausdruck Pruce für Preußen. Schon im 16. Jahrhundert war die teutonische Ausrichtung ganz auf Export geeicht, und preußische Ware zeichnete sich im Vereinigten Königreich, lange vor Made in Germany, durch hohe Qualitätsmerkmale aus. Besonders eine aus preußischem Leder gefertige Jacke, die sogenannte spruce jerkin, muss derart adrett gewesen sein, dass spruce Synonym für stylischen Chic geworden ist. Daher der Ausdruck to spruce oneself up, interessant, dass Preußen auch in der Mode seine Pappenheimer kannte.

Ein weiterer borussischer Exportschlager war die Fichte, die auch heute im Englischen noch spruce heißt.

Animalische Emanzipation – geschlechtliche Rollenverteilung im englischen Tierreich

Beim Menschen ist die Trennung von Männlein und Weiblein genau definiert und auch wenn eine Masseuse jetzt eine Masseurin ist, gibt es bei den Begriffen Mann und Frau keine Diskussion. Was für den Menschen recht ist, ist für Tiere nur billig und auch hier werden die Geschlechter streng unterschieden, auch im Englischen:

pig – sow (Sau) – boar (Eber)

dog – bitch

sheep – ram (Bock)

goose – ganter (Gänserich)

cow – bull – steer (Ochse)

horse – stallion – gelding (Wallach)

goat – billy goat (Zeigenbock)

Rap Sheet – vollkommen unmusikalisch

Der von unterpriveligierten Randgruppen erfundene Sprechgesang Rap, hat längst die Grenzen des Ghetto verlassen und ist besonders bei den Kindern reicher Eltern der US amerikanischen Mittelschicht beliebt.

Die Darstellung von Schwarzen und Lations als frauenverachtenden, sportwagensüchtiger Rolexmachos mit Testostronüberdosis, ist in den Videos des Genres Trumpf. Diese Art Stereotypisierung erinnert an die Blaxploitation Filme der Siebziger, in denen Afroamerikaner zu lächerlichen Hanswursten auf Plateausohlen degradiert wurden.

Ein rap sheet jedoch, hat mit Musik und Lifestyle wenig zu tun, sondern ist die Bezeichnung für das Vorstrafenregisters eines US amerikanischen Staatsbürgers.

To Look Sharp – klares Blickfeld

Wenn Sie im englischen scharf sehen wollen, haben Sie mit der Verwendung von to look sharp die falsche Brille auf. To look sharp, bedeutet gut aussehen, im Sinne von verboten gut angezogen zu sein.

Scharf sehen heißt auf Englisch to have a clear vision.

Weitere idiomatische Schärfen sind im Bezug auf Gewürze hot, bzw. spicy.

z.B.:

Indian food is very spicy.

Gatecrasher – mit der Brechstange

Im Zeitalter der Facebook Parties schon fast eine ausgestorbene Spezies und ein Anachronismus: der gatecrasher. In Zeiten, als man zu einer Party noch eingeladen werden musste, es also noch ungebetene Gäste gab, war diese Art der Partybreaker, wenn auch nicht eine Berufsbezeichnung mit IHK Abschluß, doch eine etablierte Institution.

Dinks – more than just another acronym

Für eifrige Englisch für alle Leser ist die Vorliebe der US-Amerikaner für Abkürzungen längst keine Neuigkeit mehr. Eine Abkürzung ist jedoch, aufgrund seines Unterhaltungswertes und seiner demographischen Bedeutung, besonders interessant.

DINKS = double income no kids

Diese Bevölkerungsgruppe ist für die Hersteller von Konsumgütern besonders interessant und ist wohl auch deswegen mit diesem Begriff definiert worden.

Hell´s kitchen – englische Teufels Küche

Wenn Sie sich im Englischen in Hell´s Kitchen befinden, muss das nicht unbedingt bedeuten, dass Sie Probleme haben, Hell´s Kitchen ist ein Stadtteil in Manhattan, auch bekannt als Clinton oder Midtown West, der hauptsächlich von irischstämmigen US-Amerikanern bewohnt wird.

Die Herkunft des Namens ist umstritten, eine Theorie besagt, dass eine deutschstämmige Einwandererfamilie, namens Heil dort ein Restaurant mit dem Namen Heil´s Kitchen betrieben hat, woraus sich dann der Name des Viertels abgeleitet haben soll, also vollkommen problemlos: Am deutschen Wesen soll die Welt genesen.

In Teufels Küche kommen heißt auf Englisch: to get into a hell of mess.

z.B.:

If you go on like this, you will end up to get into a hell of a mess.

Idiomatisch korrekter Tiernachwuchs

Auch Tiere lieben ihre Jungen, und damit das auch auf Englisch idiomatisch korrekt klappt mit der Tierliebe, die wichtigsten Begriffe im Bezug auf tierischen Nachwuchs:

dog = puppy

bear = cub

cat = kitten

deer = doe (Rehkitz)

chicken = chick (auch abwertende Bezeichnung für ein junges Mädchen)

bird = fledgeling

cow = calf

On Yer Bike – hau ab auf Südenglisch

Die Bezeichnung für einen waschechten Londoner ist Cockney, und genauso heißt auch die dazugehörige Mundart, die sich vorallem dadurch auszeichnet, dass sie bestimmte Begriffe einfach durch beliebige andere ersetzt, deren einzige Bedingung ist, dass sie sich reimen.

z.B.:

Plates of meat reimt sich auf feet wird also dadurch ersetzt

–> don´t step on my plates of meat

Trouble and strife reimt sich auf wife.

–> I ´ve got to see my trouble and strife.

Ein weiterer typischer idiomatischer Ausdruck der Londoner Mundart ist die Redewendung “on yer (your) bike“, womit der Benutzer zum Ausdruck bringen will, dass der so Angesprochene möglichst schnell eine räumliche Distanz herstellen soll.