Archiv des Autors: andergast

when und if – ohne wenn und aber

In einem US amerikanischen Film habe ich neulich einen Angestellten zu seinem Vorgesetzten sagen hören:

If we get the contract…..”, worauf er rüde von seinem Cheffe unterbrochen wurde, der der Ansicht war, dass “when we get the contract” die bessere Option ist.

Ist das nur ein weiter Anfall von Psychoterror gegenüber Angestellten, der sich nun auch auf grammatikalische Bereiche ausdehnt, oder geht es hier in der Tat um einen kleinen aber feinen Unterschied.

Die Konjunktion if leitet immer einen Konditionalsatz ein, d.h. es bestehen immer zwei Möglichkeiten A und B.

When hingegen ist rein temporal und bezieht sich lediglich auf einen Zeitpunkt.

In dem Satz if we get the contract, gibt es einem Moglichkeit kriegen, nicht kriegen, während es bei when we get the contract, lediglich eine Frage der Zeit ist, und der Vertrag schon in der Tasche ist.

Der Manager ist also sehr zuversichtlich im Punkto Vertragsvergabe, deswegen beharrt er so eindringlich auf der Version mit when.

Es macht also einen großen Unterschied für Sie, wenn zum Beispiel Ihre Frau zu Ihnen sagt, if you come home, oder when you come home.

End Idioms – Ende gut

Alles hat ein Ende nur die Wurst hat zwei, genauso wie im Deutschen gehen auch im Englischen die schönsten Dinge irgenwann einmal zu Ende und man sollte aufhören, wenn es am Schönsten ist (vor allem abgedroschene Redensarten zu schwingen):

to make ends meet = über die Runden kommen (finanziell)

z.B.:

Lady Madonna childern at your feet, I wonder how you do it to make ends meet? (The Beatles)

to be a loose end = ein Problem sein

z.B.:

I want this problem solved, I don´t want any loose ends.

to be at the end (middle) of nowhere = am A der Welt sein

z.B.:

Although my father thinks it´s at the end of nowhere, I bought a flat in Bautzen.

Sword Idioms – scharfe Redewedungen

Das Schwert ist als Weiterentwicklung des Stocks, nicht nur Hieb-, und Stichwaffe, sondern auch Symbol für Macht und Gewalt. Glücklich, wer es in seiner täglichen Umgangssprache auf seiner Seite hat, auch im Englischen.

A double edged sword ist genau wie im Deutschen ein zweischneidiges Schwert.

Wer im Deutschen durch das Schwert tötet, kommt auch im Englischen durch das Schert um.

Who by the sword lives, by the sword dies.

Eine Redewendungen, die Ihren Usrpung in der Denkweise der römischen Stoiker hat, die bei einem Missgeschick gerne mal Harakiri begingen:

To fall on sword.

z.B.:

Only because you were fired that doesn´t mean that you have to fall on your sword.

Familiar – wenig familiär

Ein familienbetriebens Hotel in der Oberpfalz preist das Ambiente seines Hauses als familär an, was in der englischen Version der Webpage mit familiar übersetzt wird.

Jedoch bedeutet im Englischen familiar so etwas wie bekannt, bzw. vertraut.

z.B.:

I am not familiar with this topic.

Das deutsche familiär können Sie im Englischen zum Beispiel mit familiy-like übersetzen.

A Soft Touch – englisches Weichei

Warmduscher, Weichei, Frauenversteher, die deutsche Sprache ist reich an Ausdrücken, die klar machen, dass nur die Harten in den Garten kommen. Auch im Englischen gibt es für dieses Phänomen einige Ausdrücke, wie zum Beispiel, a soft touch.

z.B.:

She´s taking everything too much at heart, she´s such a soft touch.

Hand Idioms – handlich

Miroslav Klose hat neulich ein Handspiel zugegeben, das eines seiner Tore begünstigt hatte, worauf dieses annulliert wurde und sein Team prompt 0:3 verlor. Auch wenn, wie bei Diego Maradonna, nicht gleich Gott die Hand im Spiel hat, so spielen Redewendungen, die diesen Körperteil zum Mittelpunkt haben, in der deutschen, sowie in der englischen Sprache eine wichtige Rolle.

to fit hand in glove = wie angegossen passen

z.B.:

I love my new shoes, they really fit hand in glove.

Genau wie im Deutschen kann man auch im Englischen Wachs in jemandes Händen sein:

to be putty in someone´s hands

The devil finds work for idle hands to do, entspricht dem Deutschen, wenn dem Esel zu wohl wird….

A show of hand, ist im Englischen eine Abstimmung.

z.B.:

I would like to know if everybody agrees, let´s have a show of hands.

Parent Company – die Mutter aller Gesellschaften

Aus einer Zeit in der sich Menschen wohl noch mit Ihrem Arbeitgeber indentifizierten und von diesem nicht als seelenlose Leistungsbringer und  Performanceablieferer, sprich als Menschen, gesehen wurden, stammt wohl der Begriff Mutter-, bzw. Tochtergesellschaft.

Auch in anglophonen Ländern, trotz straffer protestantischer Arbeitsethik, muss es wohl ein ähnliches Phänomen gegeben haben, nur entschlossen sich unsere englischsprachigen Artgenosssen, die übergeordente Gesellschaft parent company zu nennen, die Tochtergesellschaft bleibt auch im Englischen daughter company.

Ordinary Vs. Ordinär

Was im Englischen nur wenig attraktiv ist, ist im Duetschen ein absolutes Tabu. Im Englischen bedeutet ordinary einfach nur gewöhnlich, was einen zwar auf der Beliebtheitsskala nicht unbedingt nach oben katapultiert, aber zum deutschen ordinär noch vergleichsweise attraktiv erscheint. Das deutsche ordinär hat sein englisches Äquivalent in brassy, vulgar oder uncouth.

z.B.:

John is just an ordinary guy, but not in the least vulgar.

Caution Vs. Deposit

Der Mietwucher wird immer dreister und die Folge davon sind auch erhöhte Kautionen. Damit Sie auch im anglophonen Mietdschungel nicht verloren gehen, müssen Sie eventuell beachten, dass sich die deutschen Kaution mit von der englischen caution nicht nur durch den Anfangsbuchstaben unerscheiden. Caution heisst die Vorsicht, die deutsche Kaution ist das englische Deposit.

z.B.:

This dog ist dangerous, be careful and approach with caution.

Five monthly rents as a deposit, you guys are real usurers.(Wucherer)