Anglophone verzichten auf die Unterscheidung zwischen Sie und Du. Theoretisch sind Sie also auch mit der Queen sofort per Du, auch wenn der spröde Titel Her Majesty einen nicht wirklich warm ums Herz werden lässt.
Dennoch gibt es hier feine Unterschiede. Ein anglophoner Gesprächspartner bietet Ihnen das Du an, indem er Ihnen erlaubt ihn/sie beim Vornamen zu nennen.
z.B. Sie werden Bob Miller vorgestellt.
“Please, meet Mr. Miller”, Mr. Miller wird dann meistens sagen: “Call me Bob“. Anglophone, besonders Amerikaner verzichten gerne auf einen mehrere Leben dauerenden Vorlauf, bevor sie sich duzen. Dies geschieht meistens bei der ersten Kontaktaufnahme. Ausser vielleicht bei der Queen, und Herr Obama wird wahrscheinlich auch Mr. President bleiben.
Besonders im E-mail Verkehr können sie, nachdem Ihr Korrespondenzpartner ein Mail mit ausschließlich seinem Vornamen unterzeichnet hat, sofort dazu übergehen, auf lästiges Nachnamenbeiwerk zu verzichten und z.B. Bob Miller mit Dear Bob anschreiben. Vorsicht! Sollten Sie in diesem Zusammenhang fortfahren, Bob Mr. Miller zu nennen, ist das so, als würden Sie sein Angebot ihn zu duzen, zurückweisen. Aber keine Angst Anglophone wissen, dass Deutsche es gerne etwas förmlicher haben.
Was Sie auf keinen Fall tun sollten ist, Ihrem anglophonen Gesprächspartner das Du anzubieten, indem Sie sagen: “You can say you to me.”