Amerikaner sind so, Deutsche sind anders – von Stereotypen und Vorurteilen

Interkulturelle Unterschied Deutschland vs. Amerika – Vorurteile Deutschland vs. USA

Man möchte meinen, das der Einfluss der USA auf Europa durch Hollywood & Co.mittlerweile so gross geworden ist, dass sämtliche nationale Unterschiede im Atlantik abgetaucht sind. Leider liegt der Teufel im Detail und beim Nichtbeachten einiger wichtiger Einzelheiten steht man schnell vor einem interkulturellen Trümmerfeld.

easy living vs treue deutsche Seele

Ein US Amerikaner hat seine Wurzlen im Pioniertum und sieht sich immer noch als solcher, sein Heim ist die Weite und es kann vorkommen, das er im Laufe seines Arbeitlebens mehrere Male umziehen muss. Damit verbunden ist die Überwindung großer Distanzen. Deswegen ist es notwendig, dass  US Bürger sich schnell an sich ändernde Umstände anpassen und in kürzerster Zeit neue Kontakte aufbauen können. Hierbei wird nicht Wert auf Seelentiefe und wirkliche Involviertheit gelegt, ein oberflächliches Kennenlernen ist ausreichend.

Amerikaner sind schnell bei der Hand, wenn es darum geht Fremde nach Hause einzuladen, oder erklären sich auch schnell bereit bei Geschäften einzusteigen. Nur sind diese Angebote oft nicht so ganz ernst gemeint und wer sich hier zuviel erwartet kann schnell enttäuscht werden. Ebenso gewöhnungsbedürftig ist die Offenheit im Bezug auf Dinge der Privatsphäre von Amerikanern gegenüber Wildfremden, die fast in Richtung Seelenstriptease geht.

Deutsche brauchen tendenziell eher länger um warm zu werden, legen eher Wert auf echte Freundschaften, die tiefer gehen und nicht nur auf dem Austausch von Alltagsbanalitäten beruhen. Deswegen ist die Sozialisierung schwieriger als in den USA, und der Deutsche wird dort als steif, zu ernst und unnahbar wahrgenommen.

easy money vs. schaffe, schaffe Häusle baue

Die Finanzkrise hat die Entspanntheit der US Amerikaner im Bezug auf Geld in der ganzen Welt berühmt gemacht. Und tatsächlich ist es für einen US Bürger eigentlich normal, auch wenn er knietief im Dispo steht, sich erst einmal bei Gucci neu einzukleiden und einen neuen Porsche auf Pump zu bestellen , bevor er sich einen neuen Job sucht. Was übertrieben klingen mag, ist tief in der amerikanischen Psyche verwurzlet. Teilweise realitätsferner Optimismus und die Risikobereitschaft des Draufgängers sind fest im Selbstverständnis des US Ego verankert.

Da lob ich mir doch Liese Müller, die nach vier Stunden Internetrecherche 1,35€ beim Kauf eines neuen Bügeleisens gespart hat und stolz beim nächsten Kaffekränzchen damit auftrumpft. Zwei verlorene Weltkrieg haben die Deutschen vorsichtig gemacht.

Das Resultat ist das im Vergleich zu anderen Ländern in Deutschland sehr komfortable soziale Netz, und das vollkommene Fehlen eines solchen in USA (wenn man davon ausgeht, dass nie etwas schiefgeht,warum dann absichern)

Zum Glück findet hier eine Annäherung statt, es gibt mittlerweile Deutsche die Ihre Urlaube per Kredit finanzieren und in Amerika ist nach dem credit crunch Sparsamkeit schwer in Mode.

amerikanischer Optimismus vs deutsche Negativität

Deutscher Perfektionismus lässt Fritze Meier den Fokus niemals auf das Erreichte und Schöne richten, sondern immer auf das was noch fehlt und nicht perfekt ist. Niemals ist er zufrieden und ruht auch nur einen Augenblick und blickt stolz auf das Geschaffte zurück, weil schon das nächste Projekt ruft.

Kinder werden wegen nicht optimal gelungenen Bastelarbeiten im Kindergarten von ihren Eltern kritisiert. Und Rolf Müller steht kurz vor dem Herzinfarkt, weil sein Auto einen Kratzer hat. Die Steuergesetzgebung ist die komplizierteste der Welt. Kurz die Depression ist hausgemacht.

In Amerika ist der Fokus eher auf das Positive gerichtet und man konzentriert sich nicht so sehr auf seine Fehler und Probleme, sondern auf die Dinge die man gut gemacht hat. Also alles in Butter?

Leider werden in den USA unangenehme Dinge gerne ignoriert und direkte Kritik wird nicht gerne gesehen, weil sie als Negativdenken aufgefasst wird.

Deutsche können bei Amerikanern mit ihrer direkten Art Probleme anzusprechen sehr unangehm berührte, an Kulturschock grenzende Reaktionen hervorrufen. Während die indirekten Andeutungen von Amerikanern von Deutschen oft ignoriert werden, weil diese als solche gar nicht oder missverstanden werden. Der übertriebene Optimimus von US-Bürgern wird in Deutschland oft als Schaumschlägerei belächtelt bzw. abglehent.

Fakten vs. Charisma

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Vorurteile Deutschland vs.USA: der Teufel liegt im Detail

Deutsche misstrauen aus gutem Grund charismatischen Anführen und stehen Sachverhalten, die nicht bis ins kleinste Detail durchanalysiert sind, eher skeptisch gegenüber. Bevor ein Projekt überhaupt angefangen wird, ist alles mit dem Mikroskop durchgecheckt worden. Dementsprechend wenig Spielraum bleibt für Spontanes und Unvorhergesehenes. Wenn dann einmal der kritische Pfad verlassen wird, bekommt so manches Projekt Schlagseite.Auch werden bis ins Atom durchgeplante Vorhaben gerne vor Antritt eingestampft, weil sie der Zeitgeist eingeholt hat.

In den USA werden sie keine auch noch so minutiös geplante Unternehmung an den Mann bringen können, wenn Sie in Ihrer Produktpräsentation das nötige Charisma vermissen lassen. Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten zählen nicht so sehr Fakten, sondern der Glaube an die Machbarkeit einer Unternehmung und die Hoffung, dass sich durch den bewährten Pioniergeist alle Schwierigkeiten bewältigen lassen, die im Verlauf eines Zielvorhabens auftreten könnten. Das Unmögliche wahr zu machen ist für einen Amerikaner nicht eine Frage der Analyse, sondern hängt nur von der richtigen Einstellung ab.

 

pircture: http://openclipart.org/detail/182382/german-soldier-with-a-hat-by-j4p4n-182382

 

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